Interaktive Karte: Die schönsten Schlittentouren in den Alpen
Ein Abwärtstrend, der allen Spaß macht: die Bahnen mal kurvig, mal flach, mal was für Mutige, mal was für die Familie. Eine Auswahl der schönsten Schlittentouren in den Alpen.
Rottach-Egern: Wallberg
Eine Naturrodelbahn mit einer Länge von 6,5 Kilometern, das ist in Deutschland fast rekordverdächtig. Mit der Bahn geht es hinauf auf den über 1700 Meter hohen Wallberg bei Rottach-Egern. Gut eine halbe Stunde dauert dann die Abfahrt ins Tal, bei der man den Tegernsee immer wieder im Blick hat. Auf halber Strecke lädt die Wallbergmoosalm zu einer kurzen Rast mit Glühwein bei Musik ein. Mit vielen Kurven, steilen Abschnitten und Waldpassagen ist die Naturrodelbahn vor allem für erfahrene Adrenalinjunkies eine richtige Gaudi.
Tourdaten: Länge 6,5 km, Höhendiff. 830 m, Aufstieg Bahn, Abfahrt 40 min
Ramsau: Toter Mann
Der Name ist vielleicht etwas makaber, doch die Rodelbahn macht es Wintersportlern leicht: Sie hat eine tolle Aussicht, es geht mit dem Sessellift hinauf – und sie ist auch noch schneesicher. Mit einer Tages- oder Nachmittagskarte kann man hier stundenlang rodeln. Entweder man nimmt den Sessellift im Skigebiet Schwarzeck bis zum Gipfel oder steigt zu Fuß über die alte 2,7 Kilometer lange Rodelbahn auf. Die neue Rodelbahn beginnt links vom Ausstieg und ist gut beschildert. Wer läuft, parkt besser 300 Meter südlich des Hauptparkplatzes. Der Weg beginnt links und führt an den Häusern vorbei. Es geht erst über offenes Gelände, dann in einen Wald, hier wird der Weg kurviger. Im oberen Teil wird es wieder flacher, von hier kann man den Lift schon sehen. Die Berggaststätte Hirschkaser bietet sogar Blick auf den Watzmann. Über viele Haarnadelkurven geht es bergab und am Ende kann man es schön laufen lassen. Rodel gibt es an der Talstation zu leihen.
Tourdaten: Länge 2,3 km, Höhendiff. 385 m, Aufstieg 10 min, Abfahrt 15 min
Garmisch: Eckbauerlift
Das ist schon eher was für versierte Schlittenfahrer oder gar Hasardeure. Seit der Wintersaison 2008/2009 hat der Eckbauer seinen Skibetrieb eingestellt und ist eine reine Rodelpiste. Nun geht es also auf der ehemaligen Skipiste teilweise rasant ins Tal. Für den Aufstieg gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man nimmt den Wanderweg am östlichen Ende des Parkplatzes oder fährt mit der Eckbauerbahn hinauf bis zur Alm. Hier lohnt sich eine Einkehr allein schon wegen der Sonnenterrasse. Die Piste hat zwischendurch ein ordentliches Seitengefälle. Doch mit einem stabilen Rodel ist das Ganze gut zu bewältigen, bevor es ganz zum Schluss noch mal steil wird. An der Talstation der Eckbauerbahn können Mini-Bobs und Holzschlitten ausgeliehen werden.
Tourdaten: Länge 3,5 km, Höhendiff. 500 m, Aufstieg 60 min, Abfahrt 10 min
Unterammergau: Pürschling
Die Abfahrt vom Pürschlinghaus ist ein kleinen Abenteuer und weist einige steile Passagen auf. Wem nach der ersten Hälfte die Oberschenkel von Bremsen schon weh tun, der kann nach der Schranke (Achtung hier beim Aufstieg die Lawinenhinweise beachten) in den linken, flacheren Weg einbiegen. Da geht es etwas gemütlicher zu, es gibt aber noch genug Schwung, um mit dem Rodel direkt bis vor das Auto zu fahren. Wer sich diese Tour vornimmt, parkt (kostenpflichtig) an den Steckenbergliften in Unterammergau. Der Aufstieg verläuft entlang eines kleinen Bachs und der Skipiste. Nach etwa einem Kilometer können die Rodler entweder den linken, schnellen und steilen Aufstieg wählen oder den rechten, gemütlicheren, flacheren Weg. Wenn beide Wege wieder zusammenkommen, ist das Ziel schon fast erreicht. Auf die Terrasse des Pürschlinghauses (August-Schuster-Haus) scheint bis zum Abend die Sonne. Im Gasthof Schleifmühle kann man Schlitten und ähnliches ausleihen.
Tourdaten: Länge 4,8 km, Höhendiff. 674 m, Aufstieg 120 min, Abfahrt 15 min
Nesselwang: Alpspitz
Etwas gemütlicher geht es auf der relativ flachen und breiten Rodelbahn mit vielen Kurven zu. Auch hinauf geht es ohne Anstrengung: mit der „Kombibahn“. In den eingehängten Gondeln können die Schlitten mitgenommen werden. Der Anstieg zu Fuß ist nicht zu empfehlen, da auf der Strecke zu viele Rodler entgegenkommen. Also hinauf bis zur Mittelstation (Einkehr im Enzianstüble möglich), von dort geht es noch einmal auf der linken Seite der Skipiste circa zehn Minuten lang den Berg hinauf. Die Rodelbahn startet relativ flach und man muss den Rodel immer wieder mal ziehen. Nach ein paar leichten Kehren werden die Kurven immer schärfer und so schlängelt sich die Rodelbahn ins Tal. Da aber kein großes Gefälle dabei ist, sind alle Kurven relativ ungefährlich, also ausgesprochen familientauglich. Der untere Teil führt durch recht dichten Wald. Bei wenig Schnee schauen schnell Steine raus. Am Ende der Rodelbahn läuft man in ein paar Minuten zurück zur Talstation – und dann könnte es schon wieder bergauf gehen.
Tourdaten: Länge 3,9 km, Höhendiff. 320 m, Aufstieg 80 min, Abfahrt 25 min
Bad Hindelang: Hornbahn
Gleich drei Abfahrten gibt es an der Hornbahn in Bad Hindelang. Mit der Gondel geht es auf den Berg, das heißt, man kann hier locker den ganzen Tag seinen Spaß haben. Der Aufstieg über die Rodelbahnen ist verboten. Bei dem starken Gegenverkehr wäre das auch viel zu gefährlich. Wer zu Fuß aufsteigen will, kann aber parallel zur „Roten Rodelbahn“ den Winterwanderweg nehmen. Für die Abfahrt hat man die Wahl zwischen der gelben, roten und blauen Rodelbahn. Die gelbe beginnt rechts neben der Bergstation und führt teilweise recht flott mit vielen Kurven direkt zur Talstation. Diese Route gilt als die beliebteste und ist oft ausgefahren und wellig. Die blaue und bote Rodelbahn starten bei dem Berggasthaus „Zum Oberen Horn“ und verlaufen die ersten 500 Meter gemeinsam. Dann hat man die Wahl: links die blaue, rechts die rote Rodelbahn. Die blaue geht dann mit stetigem Gefälle und vielen Kurven ins Tal. Da man vom Ende der Rodelbahn ca. 800 Meter zurück bis zur Talstation gehen muss, hat die blaue Route eher Geheimtipp-Status. Auf rot driftet man sogar noch weiter ab, diese Strecke verläuft an der Bergflanke entlang und endet circa zwei Kilometer von der Talstation entfernt. Hier ist man dann weitgehend allein unterwegs. Rodelverleih an der Talstation der Hornbahn.
Tourdaten: Länge 3,5 km, Höhendiff. 510 m, Aufstieg Bahn, Abfahrt 20 min
Immenstadt: Mittag
Die Rodelbahn der Mittagsbahn ist ein beliebtes Ausflugsziel in Immenstadt. Rodler steigen am besten in den Sessellift ein, ein Aufstieg zu Fuß ist wegen der vielen entgegenkommenden Schlittenfahrer nicht ratsam. Die Rodelbahn beginnt wenige Meter nach der Bergstation (hier kann man beim Gipfelwirt einkehren). Wer will, kann die Tour auch noch mit einer kleinen Wanderung zum Bärenköpfle verbinden, bevor es mit dem Rodel abwärts geht. Nach einigen Kurven erreicht man die Mittelstation. Hier kann man entweder im oberen Teil noch mal rodeln oder weiter abfahren. In einigen Kurven geht es durch einen Wald. Die Strecke ist deutlich flotter als im oberen Teil. Am Ende der Rodelbahn ist man in in wenigen Minuten zurück an der Talstation.
Tourdaten: Länge 4,5 km, Höhendiff. 690 m, Aufstieg Bahn, Abfahrt 20 min
Pfonten: Breitenberg
Mit einer sechs Kilometer langen Abfahrt führt vom Breitenberg die längste Rodelbahn des Allgäus ins Tal. Man nimmt zunächst die Gondel bis zur Mittelstation. Von dort aus geht man zum Sessellift, der spezielle Rodelsitze hat. Oben angekommen, muss man ein wenig kalkulieren, wenn man den Bus am Ende der Rodelbahn im Engetal erwischen möchte (Infos an der Kasse). Die Sause ins Tal kann gut eine halbe Stunde dauern – je nach Schneequalität. Die wenigen Bäume versperren keine Sicht, spenden aber der Rodelbahn auch wenig Schatten. Deswegen ist die Bahn am Nachmittag oft weich und am nächsten Vormittag hart und schnell. Die vielen Kurven werden mit Warnhinweisen angekündigt. Am Ende der Rodelbahn ist es ratsam rechtzeitig zu bremsen, sonst fährt man auf die Straße. 400 Meter weiter rechts hält der Bus. Wem Lift und Bustransfer zu stressig und zu teuer sind, der kann auch gut zu Fuß aufsteigen. Es gibt an der Straße einige Parkplätze, und der Weg zur Ostlerhütte ist eine schöne Wanderung. Verleih an der Talstation Breitenbergbahn.
Tourdaten: Länge 6 km, Höhendiff. 600 m, Aufstieg 140 min, Abfahrt 25 min
(Quellen: www.rodelfuehrer.de, Allgäu GmbH)
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