Kirche verbietet AfD Gedenktafel an Strauß' Geburtshaus
Die AfD will am Elternhaus von Franz-Josef Strauß eine Gedenktafel anbringen. Die Kirche macht der Partei aber einen Strich durch die Rechnung.
Das Erzbischöfliche Ordinariat in München erteilte am Mittwoch dem Wunsch der AfD eine Absage, eine Gedenktafel für Strauß in der Münchner Schellingstraße 47 anbringen zu lassen. Dort stand bis zum Zweiten Weltkrieg Strauß' Geburtshaus, der Nachfolgebau beherbergt das katholische Jugendwohnheim "invia" für junge Frauen.
Kirche zu Gedenktafel "wir lehnen Einzelaktionen ab"
Wenn die Münchner Stadtgesellschaft eine Gedenktafel für Strauß wolle und beschließe, werde sich invia nicht verschließen, sagte ein Sprecher des Ordinariats. "Aber irgendwelche Einzelaktionen lehnen wir ab."
Am Vormittag sei eine Papptafel an das Gebäude genagelt worden, berichtete der Sprecher des Erzbischöflichen Ordinariats. "Der Eigentümer verwahrt sich dagegen, das Gebäude für eine politische Aktion zu missbrauchen."
Der Hausmeister montierte demnach die Tafel wieder ab und rief die Polizei. Zunächst war nicht geklärt, ob es sich dabei um eine Aktion der AfD handelte.
AFD möchte Bronztafel mit Strauß´ Konterfei anbringen
Die Partei will eine Bronzetafel anbringen, auf der lediglich Strauß' Kopf im Relief und die Geburtsdaten zu sehen sind - ohne Hinweis auf die AfD. Über die Gedenktafelpläne berichtete zuerst der Münchner Merkur (Mittwoch).
"Nach dem Linksruck der CSU: FJS wäre heute in der AfD", twitterte der AfD-Landesverband. Nicht nur die Kirche, auch Strauß-Sohn Franz Georg ist verärgert: "Die AfD hat mit Strauß nichts zu tun", sagte er dem Merkur. "Unser Vater hätte sich nie von der AfD vereinnahmen lassen, sondern nur von der CSU." lby
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