Plastikmüll belastet bayerische Seen und Flüsse
Nicht nur die Meere haben mit einer Verschmutzung durch Plastikmüll zu kämpfen. Auch bayrische Gewässer sind immer stärker durch winzige Plastikteile belastet.
Winzige Plastikteilchen in Seen und Flüssen - auch wenn Bayerns Umweltministerin in Sachen Gesundheit Entwarnung gibt, ist die Nachricht alarmierend. Denn bisher schien das Problem vor allem die Meere zu betreffen.
Bayerns Gewässer von Umweltverschmutzung betroffen
Winzige Plastikteilchen belasten nicht nur die Ozeane, sondern auch heimische Gewässer. Das geht aus ersten Zwischenergebnissen einer bayerischen Studie hervor. "An den bisher untersuchten bayerischen Gewässern wurde eine geringe bis mittlere Belastung nachgewiesen. Bislang liegen keine Hinweise auf Gesundheitsgefahren vor", heißt es in einem Statement von Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU). Damit bestätigte das Ministerium am Montag einen Bericht des "Münchner Merkurs". Das Trinkwasser sei nicht betroffen, es werde zu mehr als 90 Prozent aus unbelastetem Grundwasser gewonnen, sagte Scharf.
Grundwasser von Verunreinigung nicht betroffen
Auf Initiative des Ministeriums untersucht die Universität Bayreuth zusammen mit dem Landesamt für Umwelt seit rund einem Jahr diverse Gewässer in Bayern auf Mikropartikel aus Plastik sowie Plastikmüll. Es ist die bundesweit erste großflächige Untersuchung in Binnengewässern. "Alarmierende Entwicklung": Nitrat im Grundwasser wird zum Problem
Die Mikropartikel entstehen aus Müll oder sind in Kosmetikprodukten und Reinigungsmitteln enthalten, weil sie eine Scheuerwirkung haben. Die Wirkung auf den Menschen ist noch nicht erforscht. "Wir wissen, dass Kleinorganismen die Plastikteilchen aufnehmen", sagte der Bayreuther Biologe Hannes Imhoff. "Bei einigen Organismen wurden Auswirkungen von Kunststoffpartikeln gezeigt." Die Plastikstücke gelten als gefährlich, weil sie über Fische in die Nahrungskette von Menschen gelangen könnten und potenziell schädliche Chemikalien enthalten.
Plastikstücke gelangen über Nahrungskette in Organismus
Unter anderem in Frankreich wurde bereits nachgewiesen, dass Fische belastet sind. Ob dies auch für Fische im Freistaat gilt, sei offen, sagte ein Sprecher des Umweltministeriums. "Das wird Gegenstand der weiteren Untersuchung sein."
Die Belastung der Gewässer in Bayern sei ähnlich hoch wie im Gardasee und im Genfer See, hieß es. Ergebnisse vom Gardasee hatten vor etwa eineinhalb Jahren hohe Wellen geschlagen. dpa
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