V-Mann "Piatto" soll im NSU-Prozess aussagen
Im NSU-Prozess soll am Mittwoch der V-Mann "Piatto" als Zeuge aussagen. Um seine Aussage im NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht in München hatte es vorübergehend Streit gegeben.
Er hatte seinem V-Mann-Führer 1998 gemeldet, dass die Chemnitzer Neonazi-Szene um die Organisation "Blood & Honour" Geld für das abgetauchte NSU-Trio sammle. Außerdem versuche die Gruppe, Waffen für die drei zu beschaffen.
"Piatto" hieß früher mit bürgerlichem Namen Carsten Szczepanski. Er war vor 14 Jahren als V-Mann enttarnt worden und lebt seitdem aus Angst vor Rache an einem geheimen Ort. Um seine Aussage im NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht in München hatte es vorübergehend Streit gegeben. Das brandenburgische Innenministerium, das ihn bis heute im Zeugenschutz betreut, verlangte zunächst eine Video-Vernehmung und den Ausschluss der Öffentlichkeit.
Nach Verhandlungen mit dem Gericht darf "Piatto" jetzt aber persönlich im Gerichtssaal befragt werden. Offen ist, ob er sich maskiert zeigen wird. dpa
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