Wegen Neubau: 87 Biertanks rollen über Bayerns Straßen
Insgesamt 87 Biertanks sollen bis November von Kehlheim in Niederbayern nach München-Langwied transportiert werden. Der Transport erforderte viele Vorbereitungsmaßnahmen.
Tausende Liter Bier sollen sie einmal enthalten, doch zuvor haben sie noch einen weiten Weg durch Bayern vor sich: Seit gestern Nacht rollen neue Gär- und Lagertanks der Münchner Brauerei Paulaner als Schwerlasttransporte über die Straßen des Freistaats.
Am frühen Abend setzte sich der Konvoi mit den ersten drei Tanks am Hafen von Kelheim in Niederbayern in Bewegung. Dorthin gelangt waren die riesigen Behälter auf dem Flussweg, angefertigt werden sie unterfränkischen Bürgstadt. Insgesamt sollen bis November 87 Tanks zum Neubau der Brauerei in München-Langwied geliefert werden.
Wegen Umzug der Brauerei: Straßen müssen gesperrt werden
Der Mann, der gestern Nacht das Sagen hatte, ist Transportleiter Mirko Lud. Zusammen mit seinen Kollegen einer Stuttgarter Spedition hat er den Großauftrag vier Monate lang vorbereitet. „Die größten Tanks haben einen Durchmesser von 6,50 Meter und sind fast sieben Meter hoch“, sagte Lud kurz vor der Abfahrt im Gespräch mit unserer Zeitung. Bequem über die Autobahn? Das sei mit einer solch überdimensionalen Last nicht möglich.
Ein- bis zweimal pro Woche rollen die Schwertransporte nun quer durch Bayern, über Landstraßen und durch Dörfer – immer begleitet von der Polizei und Helfern, die Verkehrsschilder und andere Hindernisse am Straßenrand entfernen und wieder aufstellen, sobald der Schwerlasttransport vorbei ist.
Telefon- und Stromleitungen mussten wegen Schwertransport verlegt werden
„Wir mussten Telefonleitungen höher legen, Laternen und Grundstücksmauern abbauen und Stromleitungen neu verlegen“, sagte Lud. Insgesamt etwa eine Viertelmillion Euro hätten diese Baumaßnahmen gekostet. Auch rund 30 Bäume auf privatem und öffentlichen Grund mussten Lud zufolge gefällt werden, damit der bis zu 40 Meter lange Schwertransport ungehindert bis München fahren kann. „Die werden natürlich alle wieder neu gepflanzt“, versprach der Transportleiter.
In einer ersten Etappe gelangte der Konvoi gestern Nacht von Kelheim über Manching und Markt Indersdorf nach Großinzemoos im Landkreis Dachau. Heute Nacht steht die restliche Strecke zum künftigen Brauereigelände in Langwied an. Der Weg ist zwar deutlich kurzer als am Tag zuvor, aber Lud und seine Kollegen wissen: „Das letzte Stück ist das schwierigste.“
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