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Interview
11.01.2016

Willy Astor: "Ich bin Unfug-Unternehmer"

Liedermacher, Komponist, Texter, Familienvater: Multitalent Willy Astor.

Willy Astor ist nicht nur Liedermacher, Komponist und Texter, sondern auch Familienvater. Die kleinen Kinder sind anstrengend. Darum sehnt er sich nach einer speziellen Insel.

Ein wenig außer Atem kommt er nach dem Radeln ins Café Reitschule am Englischen Garten in München. Willy Astor, Vater von zwei kleinen Buben, freut sich. Endlich einmal wieder ein ruhiges, gemütliches Frühstück, bei dem er ein wenig in den Tag hineinbummeln kann.

Herr Astor, Sie wirken ein wenig abgespannt. Haben Sie viel um die Ohren in letzter Zeit?

Astor: Wie das halt so ist, wenn die Kinder eindreiviertel und dreidreiviertel Jahre sind. Da hat man dauernd Stress. Das kann sehr anstrengend sein. Wenn ich nach einem Tourblock nach Hause komme, komme ich kaum zum Kofferauspacken.

Sie haben noch eine ältere Tochter.

Astor: Aber die ist 21 Jahre alt und aus dem Gröbsten raus. Sie will Schauspielerin werden und erklärt mir die Welt. Sie sehen, ich stehe mitten im Leben und ruhe nicht auf irgendeinem bohemianen Stern.

Moderne Väter kennen die Situation…

Astor: …die aber auch sehr schöne Momente produziert, die ich dann sehr genieße. Die Kinder sind meine Ladestationen – wenn sie nicht gerade stressen.

Dann sind Sie manchmal wohl ganz froh über die Ausflüge auf die Bühne?

Astor: Das stimmt, die Bühne ist für mich Therapie. Die Musik, der Kontakt zu den Leuten, das alles hilft mir, mich nicht zu verlieren. Kürzlich zu Woody Allens 80. Geburtstag entdeckte ich in seinen Interviews und Gesprächen so manche Analogie zu mir. Woody Allen reflektiert seine Zweifel, die Angst vor dem Versagen, sehr humorvoll. Und ich möchte auch mehr wie er denken. Von ihm stammt der Spruch: „Ich sage das nicht als Witz! Auch um so schlecht zu sein, wie ich es bin, muss man jeden Tag üben.“ Das sind humorvolle, feinstoffliche Smileys, die zeigen, dass so einer neben seiner Genialität auch nur ein Mensch ist.

Willy Astor arbeitet gerade an neuem Songwriter-Album

Was treibt Ihre eigene Genialität so, Herr Astor?

Astor: Na ja, ich arbeite gerade an einem neuen Songwriter-Album. Die Liedermacherzunft war stark, als ich mit dem Gitarrespielen begann. Diese Art von Musik wurde damals sogar im Radio gespielt. Und die ist sozusagen meine Muttermilch. Ich habe bereits 2003 so ein Album mit eigenen Liedern veröffentlicht, „Leuchtende Tage“ hieß es. Jetzt macht es mir wieder total Spaß, eigene Stücke zu schreiben. Ich merke gerade, dass das Leben an mir schon ganz schön gesaugt hat. Daraus ist viel Erfahrung entstanden. Die verarbeite ich jetzt zu Liedern.

Was beschäftigt Sie sonst noch?

Astor: Der krasse Widerspruch zwischen mir als Humoristen und der Lage der Welt. Diese Polarität. Da kommen ungezählte Flüchtlinge nach Deutschland, die alles verloren haben, und dann auf der anderen Seite ich – jemand, der offiziell zur Spaßgesellschaft gezählt wird.

Sie sagten einmal: Albernheit verhindert den Ernst der Lage.

Astor: Das ist vermutlich bei mir tiefenpsychologisch verankert. Manchmal muss auch ich die Augen vor dem Leid der Welt verschließen, um nicht dem Wahnsinn anheimzufallen.

Das will sicherlich auch die Mehrheit der Leute bei Ihren Auftritten. Einfach mal loslassen vom stressigen Alltag, lachen, sich nicht schwer fühlen.

Astor: Das stimmt. Ich rede mit den Leuten auch über dieses Thema, dann folgt schon der erste Applaus. Manchmal quält mich aber das schlechte Gewissen, wenn ich mir überlege, in welchem Fettauge ich trotz des einen oder anderen Alltagsproblems schwimme, und wie es beispielsweise Flüchtlingen geht. Da stehen Kinder in Slowenien an der Grenze und wissen nicht weiter. Das erzeugt bei mir irgendwie das Gefühl, die fetten Jahre sind vorbei.

Willy Astors Gänsehautprojekt

Dabei sind Sie persönlich gerade durchaus erfolgreich. Ihr Gitarren-Album „Sound of Islands“ mit dem Münchner Rundfunkorchester stieß im letzten Jahr auf positive Resonanz. War es für Sie ein Kindheitstraum, eigene Stücke mit großem Orchester aufzunehmen?

Astor: Nein, es war kein ganz großer Wunsch, es hat sich irgendwie ergeben. Das lag daran, dass ich im vergangenen Jahr bei den Aufnahmen zu meiner Kinder-CD „Kindischer Ozean“ mit Nick Flade einen wunderbaren Pianisten aus Ingolstadt kennengelernt habe. Der hat ein großes Netzwerk und kennt mit Christian Elsässer jemand, der tolle Partituren schreibt. Beide sind Fans meines Humors. Das öffnete die Türen. Weil eine erste Version mit kleiner Besetzung gut klang, wagten wir mit dem 54-köpfigen Orchester die Aufnahmen. Ein Gänsehautprojekt.

Kommt auch ein neues Islands-Album?

Astor: Ja, im nächsten Jahr. Auch da komponiere ich schon dran.

Sie sagten gerade, das Leben sei dieser Tage ein bisserl stressig. Welches Eiland böte da die richtige Inspiration?

Astor: Die Zeit-für-mich-Insel. Da müsste nur ein Platz mit Licht und Fenster sein, das ich öffnen kann, damit frische Luft rein kann. Dazu ein Schreibtisch, ein Klavier, eine Gitarre, Kaffee und Rotwein – das wär’s.

Also nicht der Traum von den Malediven, Seychellen oder Saint-Barthélemy, einer Insel der Kleinen Antillen?

Astor: Nein, mir würde schon ein wenig mehr Zeit für mich selbst ausreichen, damit meine verkrusteten Synapsen frei werden, und mir wieder neue Ideen zuführen, die da in mir sanft vor sich hinschlummern.

Willy Astor: Nach letzter CD ein wenig verzweifelt

Mit Familie und Auftritten bleibt wohl nicht so viel Zeit zum Aufarbeiten von Eindrücken.

Astor: Genau, bei meiner letzten Comedy-CD war ich zeitweise fast ein wenig verzweifelt und wollte schon die Premiere verschieben. Aber da hätte sich der Druck nur erhöht, und ich wäre in eine Krise geraten.

Sie stammen aus dem Münchner Hasenbergl und aus eher bescheidenen Verhältnissen. Denken Sie manchmal darüber nach, welch steile Karriere Sie hinter sich haben?

Astor: Ja, klar. Ich glaube, der Erfolg ist eine Mischung aus vielen Komponenten. Jeder muss sein Glück selbst schmieden, das kannst du nicht wie eine App aufs Handy runterladen. Man braucht dabei Meister aus allen Bereichen des Lebens, die einem Orientierung geben. Darum habe ich mich schon mit Philosophie beschäftigt, als ich noch an der Werkbank stand. Ich hatte zudem Angst, im Mittelmaß zu versinken – was keine Schande gewesen wäre –, aber ich wusste, dass in mir ein spezielles Talent schlummert. Und ich wusste, ich darf nicht aufs nächste Leben warten. Glücklicherweise habe ich damals alle Konventionen des Bürgertums hinter mir gelassen und mich auf die Bühne getraut.

Sie spielen Gitarre, machen Wortakrobatik. Wie würden Sie eigentlich Ihren Beruf beschreiben?

Astor: Schreiben Sie: Der Herr Astor ist ein Unfug-Unternehmer. Das trifft es in etwa!

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