Wutausbruch mit Folgen
Streit in der Bayern-SPD
Mag sein, dass Michael Adams Wutausbruch bei Facebook als Beitrag zur parteiinternen Diskussion gedacht war. Gut möglich, dass aus Verärgerung über eine umstrittene Personalentscheidung in der Niederbayern-SPD Emotionen hochkochten. Fakt ist aber auch: Adam hat der Bayern-SPD mit seiner Kritik an der Parteispitze und vor allem an Landeschef Florian Pronold einen Bärendienst erwiesen. Die SPD, die sich in jüngster Zeit genüsslich über den schwarz-gelben Koalitionsstreit um die Studiengebühren amüsieren konnte, ist plötzlich selbst in die negativen Schlagzeilen geraten.
Ob Dummheit oder Kalkül – Adam hätte sich über die Folgen seiner ins Internet gestellten Kritik bewusst sein müssen. Dass er nun um Schadensbegrenzung bemüht ist, macht die Sache nicht besser. Mit seiner Attacke gegen die eigene Parteiführung hat Adam der politischen Konkurrenz eine willkommene Angriffsfläche geboten.
Und Pronold selbst? Der 39-Jährige ist als Landeschef nach wie vor nicht unumstritten. Noch hat er jedoch die Rückendeckung eines Großteils der Partei. Daran dürfte auch die persönliche Abrechnung Adams mit Pronold vorerst nichts ändern.
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