Arbeit oder Freizeit oder beides: Welcher PC ist der Richtige?
Die Elektronik-Bestseller im Weihnachtsgeschäft sind Computer. Wir stellen Net- und Notebooks vor – und wofür sie geeignet sind
Display, Prozessor, Tastatur und Akku – das haben alle mobilen PCs gemeinsam. Doch hinsichtlich der Displaygröße, des Gewichts, der Arbeitsgeschwindigkeit und damit letztlich der möglichen Einsatzbereiche unterscheiden sich die Net- und Notebooks deutlich.
Käufer sollten sich von der Vielfalt nicht verwirren lassen. Vielmehr findet so jeder Anwender das, was er braucht. Das reicht vom preiswerten Netbook, das allenfalls als mobile Schreibmaschine und zum Surfen im Internet geeignet ist (dafür auch weniger als 200 Euro kostet), bis zum Hochleistungs-Notebook, das mit High-End-Prozessor und -Grafikkarte selbst Spiele-Fans begeistert (dafür auch 1500 Euro und mehr kostet).
Beispielhaft zeigen wir hier aktuelle Modelle der verschiedenen Kategorien, die jeweils stellvertretend für eine Vielzahl von Geräten auch anderer Hersteller stehen können.
Das Netbook
Tablets sind zwar „in“. Doch wer ein kleines, mobiles Gerät mit nahezu vollwertiger Tastatur sucht, landet letztlich beim Netbook. Geräte dieser Kategorie arbeiten fast ausschließlich mit einem Atom-Prozessor von Intel und sind mit einem 10,2-Zoll-Display ausgestattet, das 1024 mal 768 Bildpunkte zeigt. Geeignet sind Netbooks vor allem als mobiles Internet-Terminal, da sie aufgrund ihres Gewichts von 1,0 bis 1,5 Kilogramm gut tragbar sind.
Zudem ist der Atom-Prozessor zwar nicht allzu leistungsstark, benötigt aber im Gegenzug nicht viel Energie. Grundsätzlich ist ein Netbook auch zum Schreiben geeignet. Für Spiele, Videobearbeitung oder 3-D-Anwendungen ist es hingegen nicht die richtige Wahl. Ein typischer Vertreter ist der „EeePC R011“ von Asus. Dieses Modell ist in verschiedenen Varianten auf dem Markt. Zuletzt verkaufte eine Elektronikmarktkette ein Modell mit einem Doppelkern-Prozessor, einer 250-GByte-Festplatte und Windows-7-Starter als Betriebssystem für 199 Euro.
Das Ultrabook
Ebenfalls mobil, aber hinsichtlich Ausstattung und Preis ein Gegenstück zum Netbook ist das Ultrabook. Die ersten Geräte dieser jungen Kategorie kamen in den letzten Monaten in den Handel. Die Intel-Vorgaben an die Hersteller sind eindeutig: Ein Ultrabook darf maximal 1,4 Kilogramm wiegen und 21 Millimeter dick sein. Die Batteriezeit muss mindestens fünf Stunden betragen und statt einer Festplatte kommt ein Solid State Drive (SSD) als Massenspeicher zum Einsatz.
Ein typischer Vertreter ist das „Portégé Z830“ von Toshiba (im Bild). Es bringt trotz seines 13,3-Zoll-Displays nur rekordverdächtige 1,12 Kilogramm auf die Waage. Das Display ist blendfrei und zeigt 1366 mal 768 Bildpunkte. Bis zu 6 GByte Arbeitsspeicher und ein 128-GByte-SSD stecken in dem Toshiba-Neuling, der zudem mit einem Core-i5-Prozessor von Intel arbeitet. Ein Magnesiumgehäuse schützt das Innenleben und soll für einen hochwertigen Eindruck sorgen. Im Gehäuse Platz gefunden haben USB-Anschlüsse und ein HDMI-Port, Wireless-LAN- und Bluetooth-Module sowie eine Webcam. Der Preis: stolze 1099 Euro.
Der 14-Zöller
Soll das Notebook mobil, aber zugleich für möglichst viele Bereiche einsetzbar sein, bietet sich ein Notebook mit 14-Zoll-Display an. In dieser Kategorie ist die Darstellung augenfreundlich, die Tastatur vollwertig und das Gewicht dennoch gering genug, um den Transport nicht zur Fitnessübung ausarten zu lassen. Das Angebot an Geräten mit einem 14-Zoll-Display ist allerdings recht übersichtlich.
Zu den wenigen Modellen gehört das „XPS 14z“ des Direktversenders Dell. Es ist hinsichtlich seiner Ausstattung recht frei konfigurierbar. So stehen verschiedene Core-i5- und -i7-Prozessoren von Intel zur Auswahl. Zwischen 6 und 8 GByte Arbeitsspeicher sind möglich. Zudem hat der Käufer die Wahl zwischen Festplatten-Kapazitäten von 500 oder 750 GByte sowie einem Solid State Drive mit 256 GByte. Einer der wesentlichen Unterschiede zum Ultrabook: Das Dell-Gerät verfügt über ein internes optisches Laufwerk. Die nVidia-Grafikkarte kann auf 1 GByte Grafikspeicher zugreifen. Die Akku-Laufzeit gibt Dell mit bis zu sieben Stunden an. Preis: ab 899 Euro.
Das Arbeitsgerät
Der „Klassiker“ unter den Notebooks ist das „All-in-One“ oder „Desktop-Replacement“: Ein Gerät, das alles beinhaltet, was zum Arbeiten benötigt wird. Für immer mehr Anwender ist es ein vollwertiger Ersatz für einen klassischen PC. Daher ist es wichtig, dass alle wichtigen Anschlüsse vorhanden sind. Das Display misst 15,6 Zoll in der Diagonalen, bei einigen Modellen auch 17,3 Zoll. Der Prozessor bietet gute bis sehr gute Leistungen. Auch eine potente Grafikkarte ist eher die Regel denn die Ausnahme. Gewicht und Abmessungen spielen ebenso eine untergeordnete Rolle wie die Akku-Laufzeiten. Denn solche Notebooks werden normalerweise zuhause oder im Büro und damit an einer Steckdose eingesetzt.
Die Auswahl in diesem Segment ist besonders groß. Das gilt auch für die Prozessoren. Sie können von Intel stammen oder von AMD wie beim „Aspire 5560“ von Acer (im Bild). Hier reicht das CPU-Angebot bis zum Quad-Core-Prozessor A8-3500M von AMD. Das Display zeigt 1366 mal 768 Bildpunkte. Die Kapazitäten von Arbeitsspeicher und Festplatte liegen je nach Modell bei bis zu 8 beziehungsweise 750 GByte. Das Gerät gibt es ab 589 Euro. Mit dem „Aspire 7560“ gibt es auch ein 17-Zoll-Modell, das ansonsten gleich ausgestattet ist.
Die Spiele-Maschine
Nicht nur auf Netzwerk-Partys sind Spiele-Notebooks besonders gefragt. Auch für rasante Autofahrten, realistische Flugsimulationen oder actionreiche Ballerspiele reicht herkömmliche Notebook-Technik kaum aus. Flotte Prozessoren und vor allem eine leistungsstarke Grafikkarte sind bei Spiele-Fans gefragt. Einst war Alienware in diesem Segment unangefochten Marktführer. Inzwischen haben auch Konkurrenten wie Asus oder MSI diesen Bereich für sich entdeckt.
Ganz neu dabei ist Samsung. Die „Serie 7 Gamer“ der Koreaner ist mit einem Core-i7-Prozessor von Intel mit vier Kernen, einer „Radeon-HD 6970M“-Grafikkarte von AMD mit 2 GByte Grafikspeicher sowie 16 GByte Arbeitsspeicher ausgestattet. Die Darstellung erfolgt auf einem extra leuchtstarken 17,3-Zoll-Display mit voller HD-Auflösung von 1920 mal 1200 Bildpunkten. Auch die Tastatur wurde auf die Anforderungen der Spieler abgestimmt: Der Abstand zwischen den einzelnen Tasten wurde vergrößert und die Pfeiltasten separat abgesetzt. Zudem lässt sich die Tastatur beleuchten. Die High-End-Ausstattung hat ihren Preis – und der liegt bei 1799 Euro.
Die Alternative
Während alle bislang genannten Modelle mit Windows 7 als Betriebssystem arbeiten (in Netbooks kommt die abgespeckte Starter-Variante zum Einsatz), setzt Apple auf sein MacOS X Lion. Es ist auf allen MacBooks des US-Herstellers zu finden. Ein besonders kompaktes Modell ist das „MacBook Air“. So ist das Alu-Gehäuse nur zwischen 3 und 17 Millimeter dick und bringt nur knapp 1,1 Kilogramm auf die Waage. Die Akku-Laufzeit gibt Apple mit fünf Stunden an. Als Prozessor kommt der Core i5-2467M zum Einsatz, dessen Taktfrequenz bei 1,6 GHz liegt. Für 949 Euro ist die preiswerteste Variante mit 2 GByte Arbeitsspeicher und einem 64-GByte-SSD erhältlich. Für zweihundert Euro Aufpreis verdoppeln sich diese Kapazitäten jeweils.
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