Hackerangriff auf Home Depot: 56 Millionen Karten betroffen
Bei einem gigantischen Hackerangriff auf das Baumarktunternehmen Home Depot wurden wahrscheinlich die Daten von 56 Millionen Kunden geklaut. Es ist nicht der erste Fall in den USA.
Die US-Baumarktkette Home Depot ist Ziel einer beispiellosen Hacker-Attacke geworden. Zwischen April und September könnten die Daten von rund 56 Millionen Kreditkarten von Kunden erbeutet worden sein, wie der Handelskonzern am späten Donnerstag mitteilte. Die Schadsoftware sei inzwischen komplett entfernt worden.
Die Kosten für die Behebung der Probleme nach dem Angriff bezifferte Home Depot auf 62 Millionen Dollar im laufenden Geschäftsjahr. Davon soll 27 Millionen eine Versicherung tragen. Firmenchef Frank Blake entschuldigte sich bei den Kunden. Home Depot hatte zwar schon im Januar angefangen, neue Verschlüsselungstechnologie in seinen Kassen einzuführen, die Umstellung wurde aber erst Mitte September abgeschlossen.
Datenklau könnte Home Depot teuer zu stehen kommen
US-Handelsketten wurden zuletzt häufiger von Hackern heimgesucht. So wurden erst vor wenigen Monaten bei der Supermarkt-Kette Target Daten von rund 40 Millionen Bankkarten erbeutet. Target erlitt danach deutliche Umsatzeinbußen. Cyberattacken gab es unter anderem auch bei der Warenhauskette Neiman Marcus und den China-Restaurants P.F. Chang.
In den USA wird oft nur der Magnetstreifen der Karten an der Kasse genutzt. Das Verfahren ist deutlich unsicherer als das in Europa verbreitete Bezahlen mit Chip in der Karte und PIN-Eingabe. Das Chip-und-PIN-Verfahren soll in den USA erst im Herbst 2015 Pflicht werden. Home Depot will es nun schon bis Jahresende in seinen Läden einführen. Es gebe keine Hinweise darauf, dass die Hacker auch an PIN-Nummern herangekommen seien, betonte der weltgrößte Baumarkt-Konzern.
Home Depot erhielt Hinweise auf Hackerangriff
Den ersten Hinweis auf die Hacker-Attacke erhielt Home Depot nach eigenen Angaben am 2. September von Banken und Ermittlungsbehörden. Die Angreifer hätten dafür eine eigens entwickelte Software eingesetzt, die nicht aus früheren Fällen bekannt gewesen sei und dadurch leichter zu entdecken gewesen wäre. Große Banken wie J.P. Morgan hatten bereits angefangen, Kunden neue Karten auszugeben. (AZ/dpa)
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