movie2k offline: Das sagt die GVU dazu
movie2k ist offline. Das bekannteste illegale Streaming-Portal ist nicht mehr erreichbar. Eine Razzia? Filmfans spekulieren. Die Raubkopierer-Jäger der GVU allerdings auch.
Die Seite movie2k.to ist - obwohl höchst illegal - die beliebteste deutsche Filmseite. Millionen Kinofans besuchen die Seite jeden Monat. Die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) stellte im Februar fest, dass das Streaming-Portal auf Platz 22 der in Deutschland am häufigsten aufgesuchten Seiten stehe.
Besucher konnten sich über movie2k Zugriff zu tausenden aktuellen Kinofilmen verschaffen. Diese wurden über verlinkte Seite gestreamt, man musste sich die Dateien also nicht in vollem Umfang auf den eigenen Rechner laden. Ob das Ansehen solcher Streams auch für die Nutzer rechtliche Konsequenzen haben kann, ist unter Juristen umstritten.
Movie2k.to: Betreiber in der Anonymität
Die Betreiber der deutschsprachigen Seite Movie2k.to verstecken sich in der Anonymität. Die Server des Portals standen zuletzt in Rumänien, Name und Sitz des Registrars waren durch Einsatz eines Anonymisierungsdienstes verborgen.
Seit Mittwoch nun ist movie2k nun offline. Keiner der drei Server des Portals ist mehr ansprechbar, auch die Domain ist nicht mehr erreichbar. Über die Gründe dafür wird in der Szene fleißig spekuliert. Gab es eine Razzia? Griffen die Behörden ein und schalteten die Server ab? In einschlägigen Foren wird über einen sogenannten möglichen "Bust" gegen movie2k diskutiert. Nicht ausgeschlossen wurde freilich auch ein technisches Problem.
GVU: Können über Abschaltung nur spekulieren
Dass movie2k offline ging, ist auch bei der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) in Berlin aufgefallen. Die Gründe kennt man aber auch dort nicht. "Auch wir können nur spekulieren", sagte GVU-Sprecherin Christine Ehlers am Donnerstag auf Anfrage von Augsburger Allgemeine Online. Zwar habe man schon vor langer Zeit Strafantrag gegen die unbekannten Betreiber gestellt und hoffe seitdem auf eine Abschaltung, "von einem Schlag gegen das Portals ist uns derzeit aber nicht bekannt." Man bemühe sich gerade, weitere Informationen zu bekommen, so Ehlers.
Vor movie2k.to war vor allem die Seite kino.to erste Anlaufstelle für illegal veröffentlichte Kinofilme im Netz. Die führenden Köpfe von Kino.to, darunter der Gründer aus Leipzig und der Chef-Programmierer, waren in den vergangenen zwei Jahren zu Haftstrafen verurteilt worden. Vor zehn Tagen nun wurde in Schleswig-Holstein ein Mann festgenommen, der als der Top-Uploader des Portals galt. Er soll unter dem Pseudonym „Hologramm“ bei kino.to und movie2k.to nahezu 100.000 illegale Filmkopien hochgeladen haben.
Hat movie2k einfach nur technische Probleme?
Ob womöglich diese Festnahme nun zur Schließung von movie2k führte, auch das mag man bei der GVU nicht ausschließen. "Wir wissen nicht, ob der Festgenommene vielleicht die Hinterleute identifizieren konnte", so Ehlers. Aber auch das sei derzeit reine Spekulation - wie die vielleicht einfachste Möglichkeit: "Es kann ja auch sein", so die GVU-Sprecherin, "dass movie2k derzeit einfach nur technische Probleme hat."
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