Quote beim Rehwild nicht erfüllt
In Gundelfingen kamen am Wochenende die Jäger aus dem Kreis zusammen
Es ist die sichtbare Bilanz des Jägerjahres. Hunderte von Geweihen liegen hier in der Gundelfinger Brenzhalle auf den Tischen. Sorgsam geordnet nach den Orten, in denen das Wild geschossen wurde. Um insgesamt 2742 Tiere ging die Population in Landkreis Dillingen im vergangenen Jahr zurück, 418 fielen dem Verkehr zum Opfer. Und damit, so Helmut Jaumann, Vorsitzender der Kreisjägervereinigung bei der gestrigen Hegeschau in der Gundelfinger Brenzhalle, habe man die anhand von Vegetationszustand und Verbisssituation festgelegten Abschussquoten nicht erfüllt.
Dass liege vor allem auch daran, dass durch die hohen Abschusszahlen der vergangenen Jahre längst nicht mehr so viel Rehwild vorhanden sei, wie früher einmal. „Und deshalb machen wir das auch nicht mehr ohne Wenn und Aber mit. Das Rehwild wird ja mittlerweile schon fast nicht mehr bejagt, sondern nur noch bekämpft.“ Hier wollten die Jäger keine Beihelfer sein. Vielmehr verstehe man sich als Heger und Pfleger. Das gilt auch für den Feldhasen. Denn dessen Bestand, sagt Jaumann, sei durch die Beschneidung seines Lebensraumes, bedingt durch immer intensivere Landwirtschaft, in den vergangenen Jahrzehnten immer stärker geschrumpft. Im Jahr 1970 noch hätten die Jäger im Landkreis 2800 Tiere erlegt, 2011 waren es noch 724. „In vielen Revieren wird der Feldhase heute gar nicht mehr bejagt.“
So auch im Revier von Wolfgang Meindl, zuständig für den Hegering West, der die Fluren rund um Gundelfingen und Lauingen bis hinauf ins Bachtal umfasst. Meindl hat den Jagdschein seit er 19 ist. Doch einen Feldhasen, den habe er schon lang nicht mehr geschossen. Wenn doch einmal einer vorbeihoppelt, lässt er das Langohr laufen. „Den vorletzten Hasen brauche ich nicht auch noch zu schießen.“
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