Eine italienische Nacht am Schloss
Die Stadt Rain präsentiert mit I Dolci Signori und Briganori zwei Hochkaräter. 800 Zuschauer feiern, weil am Samstag das Wichtigste passt
Es sollte ein Open Air der besonderen Art werden. Für diesen letzten Samstag im Juni hatte die Stadt Rain alles vorbereitet. Wochen zuvor schon schufen die Organisatoren im Schlossgarten die Voraussetzung, um den Besuchern ein schönes Erlebnis zu bieten. Wie es tatsächlich kommen würde, wusste bei der Planung natürlich niemand, denn bei so einem Vorhaben ist die Natur der wichtigste Faktor. Ricardo Belli war es dann, der den Erfolg dieses Abends begründete, als er Richtung Westen in den Sonnenuntergang deutete und verkündete: „Immer wenn wir nach Rain kommen, ist so ein herrliches Wetter.“
Bei der Landesgartenschau im Jahr 2009 trat die Band im Stadtpark auf und damals waren ähnliche klimatische Verhältnisse. Nachdem Belli sich und seine fünf Musiker von I Dolci Signori vorstellte, dauerte es zwar etwas, bis der Funke übersprang. Doch dann tanzten so manche der 800 Zuschauer vor der Bühne. Großen Anteil daran hatte der Sänger Rocky Verardo, der mit seiner markigen Stimme stark an Eros Ramazzotti erinnert. „Ja, so war es damals“, schwärmte eine Zuschauerin, die sich im Takt der Musik bewegte. Es sei die Zeit von Al Bano und Romina Power, Adriano Celentano und all den anderen Künstlern gewesen, die vor mehr als drei Jahrzehnten den Italo-Pop generierten. Warum sich die Emotionen erst später lösten, begründeten manche Stimmen aus dem Publikum mit einem Verbesserungsvorschlag. „Die Bühne direkt an das Schloss und die Stände mit Verpflegung und Konsumwaren seitlich anschließen.“ So ließe sich der Kontakt zum Publikum intensivieren. Allerdings sei das nicht als Kritik gemeint, sondern als Detail, das so einen Abend perfektionieren könnte. Es soll nämlich nicht der Letzte dieser Art sein.
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