„Rainste“ Kreativität
Helmut Christian Walter hat sich aufs Altenteil zurückgezogen und lebt jetzt in der Tillystadt. Doch ohne Farben, Formen und Stifte vergeht auch dort kein einziger Tag.
Helmut Christian Walter hat sich ein bisschen rar gemacht in den vergangenen Jahren. Waren es früher drei bis vier kreative Projekte, die er innerhalb von zwölf Monaten verwirklicht hat, so lässt es der 76-Jährige mittlerweile ein wenig ruhiger angehen. Die große Donau-Rieser Künstler-Instanz, der Kunstpädagoge, pointierte Geist mit spitzer Feder und gelegentlich auch unbequeme Zeitgenosse peilt nur noch etwa eine öffentliche Präsentation pro Jahr an. Und auch dazu braucht es mitunter den Anstoß seiner Freunde und Anhänger.
So auch diesmal, als es um den Erlanger Comic-Salon ging. „Ein Freund – Stefan Trautner von der Firma Ultra-Comix – hat nicht locker gelassen“, erzählt Helmut Walter. „Er hat zu mir gesagt: ,Und wenn du halb tot bist: Du gehst jetzt da hin!‘“ Und in der Tat geht Helmut Walter dorthin: Vom Donnerstag, 26., bis Sonntag, 29. Mai, ist er auf der Messe „17. Internationaler Comic-Salon Erlangen“ vertreten. Vertreten mit einem Comic, der einer werden sollte, aber dennoch keiner geworden ist. „Es ist ein No-Comic, trotz großer Bemühungen“, sagt der Künstler mit verschmitztem Lächeln und amüsiert sich über sich selbst. „Ideen sind genug da, sogar mehr als genug und zeichnen kann ich noch immer. Vielleicht muss das Material neu geordnet werden und ergibt dann doch noch irgendwann einen Comic. Einen Comic über das Scheitern am Comic.“
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