Das Jesuskind-Wunder wird doch noch wahr
Mithilfe eines Autokrans schwebt das große Kind, das Künstlerin Rose Maier Haid geschaffen hat, in die Friedberger „Arche“
Manchmal braucht das Christkind menschliche Unterstützung. Zum Beispiel, wenn es rechtzeitig vor Heiligabend einen Platz in der hölzernen „Arche“ in Friedberg finden soll. Helfer trugen das Jesuskind, es wurde gefahren und schwebte durch die Luft. Dorthin, wo die Figur inmitten der großen schiffsähnlichen Skulptur ihren geborgenen Platz zur Weihnachtszeit fand. In dieser „Wiege“ wirkte das vier Meter große „Kind“ wieder klein. „Wie ein Engel“, meinte Initiatorin Rose Maier Haid und freute sich: „Nun ist das Jesuskind doch noch vom Himmel gefallen.“
Noch bis zum Tag davor war es auf der Kippe gestanden, ob dieses „Wunder von Friedberg“ wahr wird. Letztlich war es Rudi Klaus aus Hügelshart, der dem Christkind doch noch den Weg in die „Arche“ ebnete. Durch Zufall hatte er von den Plänen von Rose Maier Haid gehört und telefonierte daraufhin herum. „Ich habe versprochen, mich zu bemühen. Und dieses Versprechen wollte ich einhalten“, sagte Rudi Klaus. Er knüpfte den Kontakt zum Eurasburger Fuhrunternehmen, das einen geeigneten Autokran hat. Diesen buchte Rose Maier Haid auf eigene Kosten für die Aktion. Klaus bat auch die Hügelsharter Feuerwehr zur Sicherheit dazu. So kamen Feuerwehrleute aus Hügelshart nach Rücksprache mit dem Friedberger Kommandanten zu einem „Einsatz“ in der Kernstadt.
Aber auch einige Künstlerfreunde darunter „Arche“-Gestalter Ulrich Sobeck packten mit an. Schließlich musste das Jesuskind erst einmal aus der KunstSchule hinaus zum Kreisverkehr nach Friedberg-Süd. Knapp passte es durch die Türen und auf einen Anhänger hinauf. In Friedberg-Süd angekommen hoffte Sobeck dann: „Hoffentlich passt es in die Arche.“ Das Christkind schwebte dann an dem langen Ausleger eines Autokrans an seinen Platz. Und es passte. Josef Diepold hievt sonst viel schwerere Lasten mit dem Kran. Das Jesuskind wiegt unter 100 Kilo. „Darunter zeigt meine Waage nichts an“, sagte Diepold.
Nur eine Kleinigkeit ging schief. Die Windel des Christkindes riss auf. Denn die Pappmaché-Figur war an der Unterseite noch nicht ganz trocken, weil sie auf die Schnelle vor Heiligabend fertig werden sollte. Rose Maier nahm sich vor, den Windelschaden gleich an Ort und Stelle zu reparieren. Sie könnte sich vorstellen, dass sich aus der Jesuskind-Aktion eine Friedberger Weihnachtstradition entwickelt.
Die Diskussion ist geschlossen.