So normal wie ein Beinbruch
Veranstalter werben für einen achtsamen Umgang mit den Patienten. Die Referenten berichten, welchen Vorteil Betroffene und Angehörige davon haben
„Achtsamkeit und Psychiatrie“ lautet das Motto der 9. Psychiatrietage im Landkreis. Dass dieses Thema auf großes Interesse stößt, zeigte schon die Eröffnungsveranstaltung im voll besetzten Friedberger Pfarrzentrum. Eleonore Broitzmann, die Zweite Vorsitzende des Vereins „Kennen und Verstehen“, sah dies auch als Gradmesser der Wertschätzung für den Veranstalter, der sich zur Aufgabe gemacht hat, die Bevölkerung aufzuklären und das Verständnis für psychisch Kranke und deren Situation zu fördern. „Wir sollten Vorurteile als eigene Ängste identifizieren“, sagte Broitzmann, es liege bei jedem, sich so zu verhalten, dass es zu keiner Ausgrenzung komme. Irgendwann solle es so weit kommen, dass eine psychische Erkrankung so normal wie ein Beinbruch sei.
Sie räumte allerdings auch ein, dass „Kennen und Verstehen“ längst nicht alle Ziele erreicht habe. Die seit Langem geforderte Tagesklinik im Landkreis sei bis heute nicht verwirklicht. Auch Friedbergs Dritte Bürgermeisterin Martha Reißner bezeichnete die Tagesklinik als „wünschenswert“. Achtsam miteinander umzugehen, sollte nicht nur ein Wunsch sein. Bezirkstagsvizepräsident Wolfgang Bähner schätzte psychische Gesundheit als wertvolles Gut ein und betonte, dass auch immer Wissen und Erfahrung von Betroffenen in die Therapie einfließen müssten. „Der Landkreis schätzt die Leistung von ,Kennen und Verstehen‘ unglaublich hoch ein“, sagte Landratsstellvertreter Manfred Losinger, er wisse aus eigener Erfahrung, wie schwer man sich mit psychisch Kranken tue.
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