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Tiefpreise
24.04.2017

Fallstricke bei Internet-Schnäppchen: Wenn die Schuhe spottbillig sind

Immer mehr Bundesbürger bestellen direkt im Preisparadies China, trotz aller Fallstricke. Vielen wird erst zu spät bewusst: Der Kauf ist reines Glücksspiel.
Foto: Alexander Kaya (Symbolfoto)

Immer mehr Bundesbürger bestellen direkt im Preisparadies China, trotz aller Fallstricke. Vielen wird erst zu spät bewusst: Der Kauf ist reines Glücksspiel.

Endlich ist es da, das maßgeschneiderte Hochzeitskleid aus Henan, China. Zwölf Wochen hat Lisa Meier aus München auf ihren Traum aus Spitze gewartet. Lisa Meier heißt eigentlich anders, ihren wahren Namen will sie aber nicht in der Zeitung lesen. Es war knapp mit dem Schnäppchen, in drei Wochen wird sie heiraten. Aber der Tiefpreis von 106,99 Euro inklusive Versand war ihr das Risiko wert.

Wäre das Bestell-Abenteuer in Fernost schiefgegangen, hätte die 29-Jährige notgedrungen noch schnell ein gebrauchtes Outfit gekauft. Doch Lisa hat Glück: Die Robe der chinesischen Schneider sitzt. Nicht perfekt, aber okay. Bei der Stoffqualität drückt sie ein Auge zu. Die 2900 Euro für ihr Wunschkleid aus dem Brautmodeladen um die Ecke konnte sie sich nicht leisten. Wie Lisa gehen unzählige junge Leute momentan auf Schnäppchenjagd in Asien. Modeblogger, die mit ihren selbstgedrehten Videos Einkaufstrends beeinflussen, machen es schon seit Monaten vor.

Für die meisten Schnäppchenjäger zählt nur der Preis. Und der ist auf den ersten Blick heiß. Ob Textilien, Modeschmuck, Tierbedarf oder Technik – auf Internet-Handelsplattformen wie Ebay oder Amazon Marketplace wimmelt es nur so von Verlockungen: Sommerkleid: 6,61 Euro. Cocktailkleid für den Abi-Ball: 18,21 Euro. Sechs-Meter-Markise für die Terrasse: 1077, 89 Euro. Die krummen Preise liegen daran, dass die Anbieter weltweit verkaufen, mal in Euro, Dollar oder Yen umrechnen.

Die Ware aus Fernost wird im Internet so günstig feil geboten, dass selbst ältere Verbraucher der Tiefpreis-Versuchung erliegen. Wie viele Bundesbürger bereits auf Shopping-Tour in Asien unterwegs sind, weiß niemand. Solche Zahlen werden nirgends erfasst, sagt Jens Nagel, Hauptgeschäftsführer der Außenhandelsvereinigung des Deutschen Einzelhandels, kurz AVE. Die Branche ist nervös. „Der Trend tut uns noch nicht weh, aber wir beobachten ihn“, betont Nagel.

Zoll stoppt Sendung - happige Mehrkosten

Die Handels-Profis setzen darauf, dass „Verbraucher in Deutschland nicht ihren gesunden Menschenverstand vergessen, wenn sie Produkte zum Bruchteil des hiesigen Preises in Aussicht gestellt bekommen“, betont AVE-Chef Nagel. Georg Tryba von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen glaubt allerdings, dass vielen Kunden erst nach dem Bezahlen bewusst werde, dass der Direktkauf in China reines Glücksspiel ist. Nach seinen Beobachtungen geht nur jede zweite Bestellung gut. Viele Shopping-Touren enden schlicht mit einem Reinfall. Da gibt es Kunden, die monatelang auf ihre Lieferung warten müssen. Schlimmstenfalls kommt gar nichts an. Ein andermal stoppt der Zoll die Sendung und verlangt happige Mehrkosten.

Immer mehr Bundesbürger bestellen direkt im Preisparadies China, trotz aller Fallstricke. Vielen wird erst zu spät bewusst: Der Kauf ist reines Glücksspiel.
Foto: Alexander Kaya (Symbolfoto)

In der Regel bittet der Zoll zur Kasse, wenn der Gesamtwert über 22 Euro liegt. Die Einfuhr-Umsatzsteuer liegt bei 19 Prozent. Warenwert und Porto werden zusammengerechnet – auch wenn so mancher Shop-Betreiber vorgaukelt, ein Kleid für 21,99 Euro liege klar unter dieser Grenze und die Portokosten von 85 Euro fielen sowieso nicht ins Gewicht. Bei vielen Technik- und Modeprodukten wie MP3-Playern oder Ledersachen über 150 Euro wird zusätzlich ein Zollsatz fällig, je nach Warenart von 2,5 bis zu 17 Prozent.

„Wer billig kauft, der kauft am Ende doch teuer“, sagt Augustin. Selbst wenn die Sendung ohne Nachforderung ausgeliefert wird, ist ein Happy End nicht garantiert. Das Netz ist voll von Beschwerden enttäuschter Kunden, die zu kleine, nach Chemikalien riechende Kleider, Schuhe oder T-Shirts auspacken mussten. „Oft stimmt die Qualität einfach nicht“, berichtet Tryba. Firmen, die in China fertigen lassen, kontrollieren die Waren, bevor sie in deutsche Geschäfte kommen. Beim Direktimport von privat gibt es keine Checks.

Wie sieht es mit Käuferschutz aus?

Wer mit seinem Einkauf im China-Shop nicht glücklich ist, kämpft oft noch mit einem Zusatzproblem: Die Rückgabe ist zwar häufig theoretisch möglich, praktisch aber ein Unding. Das Porto für Retouren Richtung Ghenzhou oder Hongkong summiert sich schnell auf bis zu 43 Euro. Wer nur 106 Euro ausgegeben hat, wird eine missratene Lieferung dann lieber gleich wegwerfen.

Käuferschutz nach hierzulande geltenden Gesetzen ist höchstens dann gegeben, wenn Schnäppchenjäger über Portale wie Amazon oder Ebay einkaufen – und der chinesische Anbieter eine Außenstelle plus Lager in Deutschland hat. Zollprobleme fallen dann auch weg. Tausende asiatische Händler nutzen schon die Dienste der Handelsplattformen. Die Schattenseite: Kaum einer führt Umsatzsteuern für die Geschäfte ab, die sie hierzulande machen. Dem Fiskus entgehen so 800 Millionen Euro jährlich, wie Experten schätzen.

„Kunden, die bei solchen Händlern kaufen, sollten wissen, dass sie dadurch Teil von unseriösen Geschäften werden“, sagt Thomas Eigenthaler, Chef der Deutschen Steuergewerkschaft. Die Dumping-Preise aus Fernost werden nicht zuletzt auch dadurch möglich, dass sich die Verkäufer Steuern sparen.

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