Sie begleiten Menschen bei Katastrophen

Krisenhelfer des Roten Kreuzes informieren

„Wir hoffen, dass wir Sie nie besuchen müssen.“ Und obwohl die Frau, die das sagt, durchaus sympathisch wirkt, nickt wahrscheinlich jeder Zuhörer innerlich. Denn sie sagt auch dies: „Wir sind dafür da, leider, Hoffnungen zu zerstören.“ Heike Ritter arbeitet ehrenamtlich im Kriseninterventionsdienst (KID) des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) Günzburg, sie steht Ersthelfern und Zeugen bei schlimmen Unglücken bei, und auch Angehörigen, denen sie die Nachricht von einem schweren Unfall oder gar vom Tod eines nahestehenden Menschen überbringen muss. Bei der Versammlung der Kreisverkehrswacht berichtete sie zusammen mit ihrer Kollegin Gisela Hiller von der Arbeit des KID.

Neun Ehrenamtliche, darunter zwei Männer, stehen in zwölfstündigen Wechselschichten Tag und Nacht bereit, um nicht nur im Landkreis Günzburg, sondern auch in den Nachbargebieten Menschen bei Katastrophen zu begleiten. 25-mal sind sie in diesem Jahr schon gerufen worden, im vergangenen Jahr waren es insgesamt 110 Einsätze, bei denen 365 Menschen betreut werden mussten. Während der Rettungsdienst die Verletzten versorgt, kümmern sich die Kriseninterventionshelfer um diejenigen, die vom Unfallgeschehen traumatisiert sind: Zeugen, Ersthelfer, leicht oder nicht verletzte Unfallbeteiligte, aber auch Menschen, die nach schlimmen Unglücken ihren schwer verletzten oder sterbenden Angehörigen beistehen. Bei häuslicher Gewalt, bei Überfall, Geiselnahme oder Amoklauf werden Heike Ritter oder andere Ehrenamtliche vom KID gerufen.

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