Acht Jahre alte Fenster müssen Lüftungssystem weichen
Kosten für Mittelschul-Sanierung erhöhen sich von geschätzten 3,6 auf 3,9 Millionen Euro
Illertissen Der Stadtrat verschafft Schülern und Lehrern der Erhard-Vöhlin-Schule bessere Luft und opfert dafür unter anderem Fenster, die erst acht Jahre alt sind. Zu den anfänglich von Architekt Martin Maslowski geschätzten Kosten für die Generalsanierung der Illertisser Mittelschule von 3,6 Millionen Euro kommen nun rund 300000 Euro Mehrkosten hinzu. Nach ausgiebiger Diskussion entschied sich das Gremium mit 20:1-Stimmen, dem Architekten auch den Austausch der noch brauchbaren Fenster auf der Südseite sowie den Kostenaufschlag zu genehmigen. Nur Dieter Baur stimmte dagegen mit dem Argument, er bringe es nicht übers Herz, erst vor Kurzem eingebaute Fenster austauschen zu lassen. Die große Mehrheit räumte dem Gesamtnutzen den Vorrang ein. Laut Vortrag des Architekten war die erste Planung zur Sanierung der Erhard-Vöhlin-Schule 2007 erstellt worden. Damals gab es die Energiesparverordnung (EnEV) noch nicht, deren Wärmeschutzvorschriften sich seit 2009 alle zwei Jahre verschärfen. 2007 war man davon ausgegangen, bei einer Sanierung der Schule die Kunststofffenster nicht austauschen zu müssen. Inzwischen bringen die Fenster auf der Nordseite nicht mehr die geforderten Dämmwerte. Die erst 2005 eingebauten Fenster auf der Südseite entsprechen nicht mehr den jüngsten Vorschriften, wären aber noch zulässig. Zwei Gründe, so versuchte Maslowski den Räten klar zu machen, sprächen trotzdem für einen Wechsel auch auf der Südseite: Neue Fenster ermöglichten eine Umgestaltung der Fassade mit erhöhten Dämm-Effekten und es ließen sich mit den Mehrkosten auch in den Klassenzimmern der Südseite dezentrale Belüftungssysteme installieren. In der sanierten Bischof-Ulrich-Grundschule hat die Stadt dezentrale Belüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung einbauen lassen. Solche Anlagen verbessern nach heutigem Kenntnisstand das Raumklima und damit Aufenthalt und Arbeiten in den Klassenzimmern. Im Mittelschulgebäude ergibt sich aber ein gravierender Unterschied zur Grundschule. Die Klassenzimmer befinden sich auf beiden Seiten der Gänge. Nachteil: Die Süd-Zimmer ließen sich nicht oder zumindest nicht technisch mit immens hohem Aufwand mit Frischluft von der Nordseite her versorgen. Daraus resultierten in den Augen des Architekten drei Sanierungsvarianten. 1. Es gibt keine Belüftungssysteme in der Schule und nur der notwendige Austausch der Nord-Fenster würde vorgenommen. Das würde die geschätzten Sanierungskosten von 3,6 auf 3,45 Millionen Euro senken. Denn die Belüftung war laut Maslowski zwar in die 3,6 Millionen einkalkuliert, nicht aber der Fenstertausch. 2. Nur die Nordfenster werden ausgetauscht. In den Ecken aller Klassenzimmer würden zur Belüftung Standgeräte installiert. Jeweils ein Fenster müsste dann für Luftzu- und -abfuhr geopfert werden, die Luftverteilung in den Zimmern wäre nicht optimal und die Fassade ließe sich nicht bestmöglich dämmen. Die Mehrkosten für die Standgeräte: rund 180 000 Euro. Variante drei beschrieb den von den Stadträten letztlich gewählten Austausch auf Nord- und Südseite zugunsten besserer Fassadendämmung bei größeren Fensterlaibungen sowie eines einheitlichen Belüftungssystems.
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