Akademie-Dada in der Raiba
Fachakademie zeigt provokante Arbeiten in der Raiffeisenbank
Krumbach Kaum eine Kunstrichtung hat die Kunstwelt so provoziert, wie es der Dadaismus tat. Kunst des Dada durfte und sollte primitiv sein, unlogisch, unsinnig. Das Material der Kunst konnte Abfall und Unrat sein. Oder die Künstler benutzten Gegenstände, die sie zufällig fanden, in ihrer Umgebung, in der Natur. Ideale, Schönheit, Ordnung, Sinn, all das war fragwürdig geworden. Das Banale und das Nichtswürdige eroberten die großen Museen der Welt, gegen alle Widerstände, und sie befinden sich noch heute dort.
Wie aber macht sich eine Kunst aus dem Geist des Dada in der wohlgeordneten Sphäre einer Bank? Kunstdozentin Susanne Sprick und die Studierenden der Fachakademie für Sozialpädagogik machten die Probe aufs Exempel. Sie hängten Air-Bag-Stoffe von der Decke der Raiffeisenbank, bedruckt mit banalen Motiven, beispielsweise den Sohlen der ausgemusterten Sportschuhe des Sohns von Susanne Sprick. Sie bauten dingliche Umsetzungen der Unsinns-Gedichte des Dada, wirre Collagen, beseelt von einem wilden Charme. Da springt dem Betrachter beispielsweise eine Fratze entgegen, der Mund eine Perlenkette, Augen aus Glassternen und Scherben, das Kinn geformt aus Plastikfolie und ein Fell als Haare auf dem Kopf. Das mag ebenso frech provozieren wie die ausgestellten Filzarbeiten oder die „Hölzer mit Charakter“. Und wer gemeinhin in Ehrfurcht erstarrt vor bedeutungsschwangeren Sätzen aus der Dichtung oder geistgeladenen Aphorismen, der findet diese nun in unpassendem Ambiente, eingepresst in alte, vergammelte Fensterrahmen. Das alles passt so gut in die Bank, wie das Wort Dada mit dem Kürzel Raiba eine herrliche Lautmalerei ergibt. (hli)
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