(Fast) umsonst und draußen
Warum die Besucher des Kultfestivals in Ellzee dieses Jahr erstmals Eintritt bezahlen müssen.
Ellzee Generationen von Nachtschwärmern aus dem Landkreis waren schon dort – „Umsonst und draußen“ ist ein fester Termin im Feierkalender des Landkreises. Große Bands wie Skaos haben schon gespielt, und eine Kasse brauchte der Sportverein Ellzee trotzdem nie aufzustellen – denn der Eintritt zu dem Open Air war immer, wie der Name schon sagt, umsonst. Dass sich diese Tradition jetzt ändert, sorgt unter den jungen Partygästen für große Diskussionen. Denn heuer ist es nur fast umsonst und draußen. Drei Euro Eintritt werden am morgigen Freitag, 15. Juni, fällig, wenn man die Bands Benzin, FrogFarm, Unfamous Genius, The Murky Mates und A Black Waterfront auf der Bühne am Sportplatz erleben möchte. Vor allem auf der Facebook-Seite des Festivals bekommen die Veranstalter ganz unterschiedliche Reaktionen auf ihre Entscheidung, diesmal ein wenig Geld zu verlangen. „Gehts eig noch????ihr könnt doch für UMSONST und draußen kein geld verlangen???“, schreibt eine Userin. Andere sehen die Sache ganz pragmatisch: „Was sind denn bitteschön 3 Euro?! Ellzee is jedes Jahr der totale Wahnsinn, und das wirds dieses Jahr mit Sicherheit auch wieder!“ ist ebenfalls zu lesen. „Wir haben lange diskutiert, und letztendlich hat der Vorstand des Sportvereins die Entscheidung getroffen“, sagt Organisator Bernhard Jehle. Der Grund für den erstmals fälligen Eintrittspreis ist die finanzielle Sicherheit des Großunternehmens Festival für die Spielvereinigung (SpVgg), der die Verantwortung für das „Umsonst und draußen“ trägt. Schlechtes Wetter – weniger Einnahmen „Im vergangenen Jahr lief es nicht so gut, wir hatten schlechtes Wetter und dadurch weniger Einnahmen“, erklärt Jehle. Gebühren für die Gema, die Gagen der Bands, Technik und Security sind Fixkosten, die der Verein in jedem Fall tragen muss – und bisher nur durch den Umsatz an den Verkaufsständen wieder hereinholen konnte. Kommen weniger Besucher, weil Regen angesagt ist, bleibt der Verein auf den Ausgaben sitzen. Ein Risiko, dass die Spielvereinigung Ellzee nicht mehr tragen kann. „Wir denken aber, dass wir für drei Euro ein wirklich tolles Programm bieten können“, sagt Bernhard Jehle. Mit fünf Bands auf der Bühne sei schließlich eine Menge geboten. Und auch die meisten Festivalbesucher scheinen die Sache mit dem Eintritt doch eher locker zu sehen – auf Facebook haben die Veranstalter über 1600 Nutzer eingeladen, mehr als 700 haben ihre Teilnahme schon zugesagt. Fast 450 haben auf „vielleicht“ geklickt – direkt abgesagt haben tatsächlich nur wenige. Los geht es am Freitag um 19 Uhr.
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