Krumbach: Marktplatz: Freie Fahrt oder nicht?

VonGertrud Adlassnig

Manche sind gegen Durchfahrtssperrung der Krumbacher Innenstadt während der Sommermonate für die Veranstaltung Live auf dem Marktplatz.

Was andernorts zur Selbstverständlichkeit geworden ist, macht in Krumbach noch immer Furore. Vor beinahe 50 Jahren hielt mit der Eröffnung einer autofreien Straße in Kempten die Fußgängerzone in Schwaben Einzug, seit Jahr und Tag freuen sich die Günzburger, wenn mit den ersten warmen Sonnenstrahlen der Marktplatz zur Flaniermeile wird. Und in Krumbach? Da wollen manche die Uhr zurückdrehen, obwohl sie doch nur ein kleines Stückchen weitergedreht worden war. Spricht man Bürgermeister Hubert Fischer auf eine derzeit laufende Unterschriftenaktion an, mit der einige Krumbacher Bürger verhindern wollen, dass auch in diesem Sommer wieder der Marktplatz für 17 Wochen zur Fußgängerzone wird, dann geht ihm merklich die Galle hoch.

Nur mühsam kann sich das Stadtoberhaupt im Gespräch beherrschen, denn für Fischer steht der Stadtratsbeschluss unverrückbar. Dass „einige wenige Personen ihre Einzelinteressen über das Allgemeinwohl stellen“ wollen, ist ihm offen zuwider. Und er fragt, was das für ein Demokratieverständnis sei, wenn Partikulärinteressen mit Zermürbungstaktik durchgesetzt werden sollen. Schon im vergangenen Jahr hatte sich Widerstand gegen die Marktplatzsperrung geregt, allerdings mit geringer Resonanz in der Bevölkerung. Dennoch geht die Aktion Gastwirt Herbert Haas an die Nieren. Nach dem Großbrand in seinem Gasthaus im vergangenen Jahr und den folgenden hohen Investitionen wollen er und seine Mitstreiter Maximilian Behrends und Bodo Gewinner auch in diesem Jahr wieder mit „Live am Marktplatz“ von Mai bis August Leben in Krumbachs gute Stube bringen.

Krumbach Krumbach