Profess im Kloster Schellenberg
Abiturienten gehen nach Schulabschluss gerne auf Reisen. Auf eine Abenteuerreise besonderer Art haben sich Daniela Kling aus Aichen und Elisabeth Baur aus Balzhausen gemacht.
Balzhausen/Aichen (gsch)
Abiturienten gehen nach Schulabschluss gerne auf Reisen. Sie erkunden Nachbarländer, begeben sich nach Amerika oder Australien, andere leisten den Militärdienst ab oder machen ihren Zivildienst. Auf eine Abenteuerreise besonderer Art haben sich Daniela Kling aus Aichen und Elisabeth Baur aus Balzhausen gemacht.
Nach einem glänzenden Abitur stand für Elisabeth Baur fest, ein Kirchenmusikstudium in Regensburg aufzunehmen, während Daniela Kling bei der Medizin einsteigen wollte. Zuvor wollten aber beide "Kloster auf Zeit" machen, um das Ordensleben näher kennenzulernen. Elisabeth Baur ging zur St. Josefs-Kongregation nach Ursberg und Daniela Kling zu der jungen Gemeinschaft "Das Werk" in der Nähe von Bregenz.
Beschaulicher Orden
Die beiden Cousinen kamen dabei zu der Überzeugung, dass sie eher einen beschaulichen Orden suchen. Bei ihrer Suche stieß Elisabeth Baur auf die Anbetungsschwestern vom Kostbaren Blut, eine kleine Gemeinschaft, die im Kloster Schellenberg im Fürstentum Lichtenstein ein beschauliches Leben führt. Die 40 Schwestern in dem bescheidenen Kloster sehen ihre Hauptaufgabe im Gebet. Nach einem kurzen Besuch fiel die Entscheidung, dort einzutreten. Bald darauf folgte ihre Cousine Daniela Kling. Sie nahmen nun am klösterlichen Alltag teil, bei dem sich die Stunden der Anbetung, des Chorgebetes, das in Latein verrichtet wird, und der täglichen Arbeiten abwechseln.
Nach Monaten der Vorbereitung erfolgte im Oktober 2006 die feierliche Einkleidung, die der Erzbischof von Vaduz Wolfgang Haas persönlich vornahm. Aus Elisabeth Baur wurde Schwester Maria Vianney und aus Daniela Kling Schwester Maria Annuntiata. Nach zweijährigem Noviziat haben nun die beiden Schwestern im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes, den Erzbischof Wolfgang Haas zelebrierte, die Ordensgelübde abgelegt. Sie haben den Entschluss nicht bereut, sich den Anbetungsschwestern angeschlossen zu haben. Es wird jedoch noch einige Jahre dauern, bis sie sich in der ewigen Profess für immer an diese Gemeinschaft binden werden.
Bei strahlendem Sonnenschein inmitten einer herrlichen Berglandschaft nahmen die beiden jungen Schwestern die Glückwünsche ihrer Angehörigen, die aus Balzhausen und Aichen gekommen waren, entgegen.
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