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Porträt
20.05.2017

Sie bringt die große Kunst nach Memmingen

Monika Sprüth stammt aus der Stadt an der Iller und eröffnete in Köln ihre erste Galerie. Heute vertritt sie an mehreren Standorten Künstler von internationalem Rang. Wer die sehen will, wird jetzt in der Mewo-Kunsthalle fündig

Diese Ausstellung ist ein Ereignis. Und ein Geschenk von Monika Sprüth, die zu den weltweit erfolgreichsten Galeristinnen zählt, an ihre Geburtsstadt Memmingen. Sonst wäre sie wohl nicht mit sechs Mitarbeitern im Allgäu angereist, um dort eine Schau aufzubauen, die in jeder internationalen Kunstmetropole hängen könnte. „Never Enough – Monika Sprüth und die Kunst“ heißt ihre Ausstellung in der Mewo-Kunsthalle mit Stars wie Rosemarie Trockel, Cindy Sherman oder Andreas Gursky, um nur ein paar davon zu nennen.

Obwohl Monika Sprüth nur die ersten Kinderjahre in Memmingen verbracht hat, fühlt sie sich der Stadt bis heute verbunden. Sonst hätte sie vermutlich gleich abgewunken, als Kunsthallenleiter Axel Lapp, kaum dass er den Job 2012 übernommen hatte, wegen einer Zusammenarbeit bei ihr angeklopft hat. Er blieb hartnäckig – und nun fährt Sprüth gleich das ganz große Programm auf. Mit einem guten Dutzend Ikonen der zeitgenössischen Kunst, deren Positionen zu Malerei, Fotografie, Installation und Bildhauerei seither alle Nachfolgenden beeinflusst haben. Das Spannende daran ist, dass die klug kuratierte Ausstellung zugleich Sprüths 34-jährige Galeristentätigkeit dokumentiert und reflektiert.

Deshalb bespielt sie nicht von ungefähr die ersten beiden Räume mit Rosemarie Trockel, Jenny Holzer, Barbara Kruger, Louise Lawler (die gerade eine große Schau im MoMa in New York hat) und Cindy Sherman: Sprüths Programm war von Anfang an feministisch ausgerichtet – in einer Zeit, als es kaum einen Markt für Künstlerinnen gab. „Das war damals historisch überfällig“, sagt sie. Drei Vitrinen erzählen davon, wie radikal sie diesen Weg gegangen ist. Sie stellte 1985, 1987 und 1989 auf dem Kölner Kunstmarkt, dem Vorläufer der Art Cologne, unter dem Titel „Eau de Cologne“ nur Frauen aus. Dazu gab sie ein gleichnamiges Magazin heraus mit Porträts, Bildserien, Gesprächen und Texten von und über Frauen im deutschen und amerikanischen Kulturbetrieb. „Danach“, erinnert sie sich, „wagte keine gute Galerie mehr, ohne Frauen aufzutreten.“

Untrüglich war und ist ihr Blick für Kunst – ob bei Frauen oder Männern –, die nicht nur formal Maßstäbe setzt, sondern Relevanz hat, über den Tag hinaus wichtig ist. Ihr Ansatz ist, die Ästhetik im gesellschaftlichen Kontext zu suchen und sie auf ihre internationale Bedeutung abzuklopfen. Und sie saß damals direkt an der Quelle. Denn in den 80ern war Köln neben New York das vielleicht wichtigste Kunstzentrum der Welt – bis ihm spätestens in den Nullerjahren Berlin den Rang abgelaufen hat. Auch die Galerie Sprüth – inzwischen fusioniert mit der von Philomene Magers – zog dann 2008 dorthin.

Bis dahin hat sich Sprüth in Köln mit ihren Künstlern stetig weiterentwickelt – obwohl die Architektin, die einige Jahre als Stadtplanerin in Oberhausen gearbeitet hat, zunächst gar nicht vorhatte, das fortan zu ihrem Lebensinhalt zu machen. War sie doch eher zufällig von Rosemarie Trockel, mit der sie Anfang der 80er ein Atelier teilte („Ich bin selbst ein bisschen eine verhinderte Künstlerin“), überredet worden, eine Galerie zu eröffnen. Doch mit dem Erfolg wuchs die Verantwortung für ihre Künstler.

Sprüht fühlt sich als ihre Dienstleisterin, Vermarkterin und Managerin in der Pflicht. Weil sie darum weiß, wie sehr eine Karriere leiden kann, wenn sich ein Galerist zurückzieht, denkt sie auch mit jetzt 68 Jahren – ihren Geburtstag hat sie auf der Vernissage in Memmingen gefeiert – nicht ans Aufhören. Natürlich geht es ihr dabei auch um die Macht auf dem Markt. Obwohl sie das am wenigsten ausstrahlt, wenn man ihrer offenen, aber auch zurückhaltenden Art begegnet. Dafür blitzt die Leidenschaft für ihre Künstler und die Kunst – mindestens die gleiche hegt sie übrigens für Fußball, aber das wäre wieder eine andere Geschichte – aus jedem Satz, wenn sie über ihre Arbeit spricht. Wie das die eine oder der andere in einem Werk honoriert hat, lässt sich nun in der Ausstellung „Never Enough“ entdecken.

Dort begegnen dem Betrachter großartige Werke, die gleichzeitig die wichtigsten Entwicklungen in der Kunst des ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts aufzeigen. Etwa als Kontrast zum sehr weiblichen fotografischen Blick von Cindy Sherman die Fotografien von Bernd & Hilla Becher, Andreas Gursky und Thomas Ruff. Oder malerische Positionen von Andreas Schulze, mit dem Sprüth ihre erste Ausstellung überhaupt bestritten hat. Wohlgemerkt zu einer Zeit, als das Figurative in der Malerei gerade ziemlich verpönt war.

Zu ihren ersten Künstlern zählten auch die Schweizer Fischli und Weiß: Sprüth hatte ihre herrlich schräge „Wurstserie“ in einer Zeitung gesehen (sie ist jetzt mit deren „Equilibres“ und Gummi-Objekten in Memmingen), besuchte die beiden einfach in Zürich – und bekam den Zuschlag für Deutschland.

Erwähnt sei hier vielleicht noch ein Künstler, den Sprüth für einen der bedeutendsten Objektkünstler unserer Zeit hält: Reinhard Mucha. Auch deshalb, weil sie sich regelmäßig über die neuesten Nachrichten im Kicker austauschen.

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