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Ken Folletts "Kinder der Freiheit"
16.09.2014

„Töte den Schurken am Schluss“

Der britische Autor Ken Follett behandelt im dritten Band seiner "Jahrhundert-Saga" die Zeit zwischen Mauerbau und Mauerfall.
Foto: Arno Burgi (dpa)

Der britische Bestsellerautor Ken Follett hat seine Trilogie über das 20. Jahrhundert abgeschlossen. Im aktuellen dritten Band behandelt er die Zeit zwischen Mauerbau und Mauerfall.

Drei Bücher hat Ken Follett (65) in sieben Jahren über das 20. Jahrhundert geschrieben. Im eben erschienene letzten Band "Kinder der Freiheit" (Bastei Lübbe, 1215 Seiten, 29,99 Euro) behandelt der Brite Mauerbau und Mauerfall und fast alles dazwischen. Und wieder sind es Familien aus Russland, Großbritannien, den USA und Deutschland, die der Geschichte ein Gesicht geben sollen. Ein Gespräch über Gut und Böse.

Drei Bücher mit zusammen 3300 Seiten in sieben Jahren liegen hinter Ihnen. Haben Sie jetzt eine Familie verloren oder eine Bürde?

Follett: Ach, ich bin einfach froh, dass es so gut funktioniert hat. Ich war nicht hundertprozentig sicher. Ich hatte sogar einen Plan B, dass ich der Öffentlichkeit mitteile, dass es nicht funktioniert und ich meinen Vorschuss zurückgezahlt habe.

In Ihrem Buch sagt einer der Protagonisten, dass der Westen nichts beigetragen habe zum Fall der Mauer und zum Zusammenbruch des Kommunismus. Glauben Sie das wirklich?

Follett: Ja, davon bin ich überzeugt. Dieser Dialog wird zwischen zwei CIA-Agenten geführt. Und sie haben auf ganzer Linie versagt. Sie wollten nicht, dass Vietnam kommunistisch wird, und sie haben versagt. Sie wollten nicht, dass Kuba kommunistisch wird, und sie haben versagt. In Nicaragua auch. Die USA und auch die Sowjetunion haben viele Kriege als Kampf zwischen Kommunismus und Kapitalismus begriffen. Aber sie lagen beide daneben. Oftmals waren es einfach antikolonialistische Kriege. Die Menschen wollten schlicht in ihrem eigenen Land selbst entscheiden. Das haben weder Washington noch Moskau begriffen.

Halten Sie dann Geheimdienste im Allgemeinen für überflüssig?

Follett: Nein, durchaus nicht. Die heutige Aufgabe der Geheimdienste in Großbritannien, Deutschland und den USA ist, extremistische Gefahren, in erster Linie natürlich von Islamisten, zu erkennen und zu bekämpfen. Das halte ich für eine extrem wichtige Arbeit. Wir alle sind gefährdet von solchen Leuten.

Aber gehen die Dienste dabei nicht zu weit, wenn sie hunderte Millionen Menschen überwachen?

Follett: Ja, absolut. Polizisten hassen es, Grenzen gesetzt zu bekommen. Aber es ist wichtig, die überwachenden Dienste selbst zu überwachen. Und vor allem muss es Sanktionen geben. Da geschieht mir zu wenig.

In Ihren Büchern wird deutlich, wie sehr Sie auch den Kommunismus verabscheuen. Und doch ist die Kremlführung in Ihrem Buch sehr differenziert gezeigt. Die konservativen Regierungen von Nixon und Reagan erscheinen hingegen als grauer Block alter Männer. Sie sind wirklich ein Linker, oder?

Follett: (lacht) Ja, das bin ich ohne Frage. Aber ich muss gestehen, das sich meine Sicht auf Nixon geändert hat. In den 70ern hasste ich ihn. Inzwischen gebe ich zu, dass er in einigen Dingen sehr gut war. Er hat den Vietnamkrieg beendet, die Rassentrennung in den Schulen beseitigt und die Umweltbehörde EPA gegründet. Aber es war nicht einfach, ihm menschliche Züge zu geben. Er war auch solch ein Lügner!

Aber in Ihren Büchern sind die Personen oft sehr holzschnittartig. Die Guten sehen sogar gut aus, die Bösen sind sehr böse und unattraktiv. Ein bisschen wie in Kinderfilmen von Disney.

Follett: Da muss ich selbst nachdenken. Ich hatte aber definitiv schon gut aussehende Bösewichte. Aber seien wir ehrlich: Unsere Feinde, die wir alle haben, sehen die in unseren Augen nicht alle hässlich aus?

Mögen Sie Bösewichte?

Follett: Als Autor? Ich liebe sie! Es gibt in meinem Buch „Die Säulen der Erde“ einen Bösewicht namens William Hamleigh. Er ist wirklich widerwärtig. Auf keinen Charakter werde ich mehr angesprochen als auf ihn. Und die Leute sagen, warum ich ihn nicht viel früher umgebracht habe? Aber wenn man einen richtig guten Schurken hat, dann tötet man ihn doch nicht zu Mitte des Buches! Den braucht man bis zum Schluss.

Ihr Buch beginnt 1961. In den USA sind Schwarze Bürger dritter Klasse, in der Sowjetunion herrscht der Kommunismus und in Berlin steht eine Mauer. Das Buch endet 1989 und scheinbar sind alle drei Probleme gelöst. Ganz klar war ’89 besser als ’61. Aber ist 2014 auch besser als 1989?

Follett: Ich glaube schon. Die menschliche Rasse hat Fortschritte gemacht. Es gibt immer Rückschläge. Aber Schwarze werden heute auf der Welt mehr respektiert als 1989, die Situation für Frauen hat sich verbessert und für Homosexuelle sogar ganz dramatisch. Die große Enttäuschung ist Russland. Hier dachten wir, dass ein Land von der Tyrannei befreit wurde. Das war ein Irrtum. Aber es braucht einfach Zeit, Demokratie zu entwickeln. Eine erfolgreiche Wahl reicht nicht. (dpa)

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