Harmonie mit leisem Witz
Ein grandioses Konzert am dritten Abend
Landsberg Was für ein großartiges Konzert, welch phantastische Musik, welch atemberaubende Virtuosität boten am Samstagabend im Stadttheater Landsberg die beiden jungen russischen Musiker Dimitri Illarionov (Jahrgang 1979) auf der Gitarre und Boris Andrianov (Jahrgang 1976) am Violoncello. Nur eine Zugabe, das kann nicht sein? Damit gab sich das etwa 220-köpfige Publikum selbst nach zwei Stunden intensivster Kammermusik von zwei Saiteninstrumenten nicht zufrieden. Erst nach der dritten Dreingabe entließen die Zuhörer unter rhythmischem Klatschen und begeisterten Bravorufen die beiden Künstler von der Bühne und es ging eines der ganz großen Konzerte dieses Festivals zu Ende.
Dabei hatte das Programm so unaufgeregt wie schlicht mit wunderbar gesetzten „4 Ayres“ des englischen Renaissance-Komponisten John Dowland (1563-1626) begonnen. Man spürte sofort das Neue in der Musik bei Dowland, die Freude am Kontrapunkt, das Gegeneinanderspielen. „Come again“, was für ein schön melancholisches Liebeslied. „Love song madrigale“ wurden diese Stücke auch genannt, in denen der genialische Dowland englisches Volksliedgut mit italienischer Art zu komponieren verband. Klassische spanische Gitarrenmusik von Enrique Granados (1867-1916) und dem berühmten Isaac Albéniz (1860-1909) folgte, und der erste Teil schloss mit der „Suite Nr. 1 for Cello und Guitar“ des zeitgenössischen italienischen Komponisten Raffaele Bellafronte.
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