War die Privatisierung der Bahn gut?
Nach den bundesweiten Streiks und Chaos im Berufsverkehr: LT-Redakteurin Stephanie Millonig stellt eine provokante Frage.
Stundenlang am zugigen Bahnhof sitzen, im Ungewissen darüber, wie es weitergeht – Bahnpendler zu sein, war am Montag besonders unattraktiv. Doch Zugfahrer scheinen einiges gewöhnt zu sein. Die meisten harren stoisch aus und Kritik – auch in den Sozialen Medien – richtet sich eher gegen die Deutsche Bahn als gegen die Gewerkschaft EVG, die den dreistündigen Warnstreik ausgerufen hat. „Wo ist der Unterschied zu einem normalen Tag?“, kommentierte beispielsweise Markus Schänder das Thema auf der Facebook-Seite unserer Zeitung. Wolfgang Preußger bezeichnet in seinem Kommentar den Streik als „einen Ausfallgrund von vielen“. Von den Befragten haben einige Verständnis für die Streikenden. Kurz zusammengefasst: Der Buhmann ist für die Bahnpendler die Deutsche Bahn.
Ein Blick nach Japan zeigt, dass es auch anders geht
Warum das so ist, kann sich auch der vorstellen, der selten mit dem Zug unterwegs ist und keine negativen Erfahrungen mit Verspätungen auflisten kann: Service buchstabiert sich anders. Die Durchsagen am Bahnsteig sind kaum zu hören und es gibt keine annehmbare Aufenthaltsmöglichkeit. Weder am Bahnsteig, noch am beziehungsweise im Bahnhof, der längst nicht mehr der Deutschen Bahn gehört, wie so viele andere Stationsgebäude. Viele setzen sich in die S-Bahn und wer auf den BRB-Zug wartet, steht in der Unterführung, um vor dem eisigen Wind geschützt zu sein. Parkgebühren für einen Park&Ride-Parkplatz zu verlangen, ist der nächste Akt. Die Frage, was die Privatisierung der Bahn vor mehr als 20 Jahren an Vorteil gebracht hat, lässt sich da trefflich stellen.
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