Zulasten der Sparer
Die Finanzmarktsteuer wird weder das Tempo aus dem Hochfrequenzhandel nehmen noch den Trend zu immer komplizierteren (und riskanteren) Finanzprodukten stoppen.
Es geht, ausschließlich, ums Geld. Die Finanzmarktsteuer, die elf Euro-Länder einführen wollen, wird weder das Tempo aus dem Hochfrequenzhandel nehmen noch den Trend zu immer komplizierteren (und riskanteren) Finanzprodukten stoppen. Bei erwarteten Einnahmen von 30 bis 35 Milliarden Euro im Jahr denkt jeder Regierungschef und jeder Finanzminister zuerst an den eigenen Etat. Mit Steuern steuern? Das war einmal.
Dass die FDP nun ihr Herz für die Sparer entdeckt und noch einmal Bedenken gegen die Steuer anmeldet, hat im Wahljahr vor allem taktische Gründe. In der Sache aber argumentiert sie so falsch nicht: Die Anhänger der Wundersteuer haben noch keinen Weg gefunden, Riester-Sparer und Kleinanleger wie versprochen von ihr zu befreien. Je häufiger (und umsichtiger) ein Fondsmanager oder ein Anleger in einem Depot Papiere umschichtet, umso mehr würde er künftig auch an Steuern zahlen. In einem gut gemanagten Depot aber müssen Gewinne realisiert, Verluste begrenzt oder Papiere, die nicht halten, was sie versprechen, regelmäßig durch neue, vielversprechendere ersetzt werden.
Natürlich will die Kanzlerin nicht als Blockiererin dastehen, die Freibriefe an Banken und Fondsgesellschaften verteilt. So nahe, wie sie es suggeriert, ist die Transaktionssteuer allerdings noch nicht.
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