Hilfe zur Selbsthilfe für ein Land der Extreme
Reinhard Erös setzt sich mit seiner Familie seit vielen Jahren für Afghanistan ein. Beeindruckend, was er alles erreicht hat
Er ist ein Mann mit fest gesteckten Zielen, ein deutscher Aktivist, Entwicklungshelfer und Oberstarzt a. D. der Bundeswehr – Dr. Reinhard Erös, der 1948 in Tirschenreuth geboren wurde. Sein Herz schlägt seit vielen Jahren für Afghanistan. Mit voller Unterstützung seiner Frau Annette und seiner fünf Kinder setzt er sich mit Enthusiasmus, Leidenschaft und vollem Elan für die Belange der Menschen in dem kriegsgebeutelten Land ein. Und davon erzählt er in unzähligen Vorträgen. So auch im Gemeindesaal der Erlöserkirche. Die ausschließlich privaten Spenden, die er sammelt, gehen zu 100 Prozent an die Projekte, die seit der Gründung der „Kinderhilfe Afghanistan“ 1998 entstanden sind. Sein Motto lautet „Hilfe zur Selbsthilfe“. Nur wenn die Menschen vor Ort eine gute Schul- und Ausbildung bekämen, könnten sie ihrem Land den besten Dienst erweisen. Und nur so könne die Flucht in den Westen eingedämmt werden.
Erös sagt, es sei nicht einfach, die Afghanen zu verstehen. Die größte ethnische Gruppe seien die Paschtunen (42 Prozent der Landbevölkerung sind Sunniten). Die Gruppe der Hazara (geschätzte 5 bis 10 Millionen) seien Schiiten. Außerdem seien diese mongolischer Abstammung. Und es seien vor allem die jungen Männer der Hazara, die nach Europa, nach Deutschland kämen. Das Fluchtverhalten der afghanischen Männer habe sich vollkommen verändert. Diese hätten im Krieg gegen die Sowjets (1979 bis 1989) erst Frauen und Kinder über die Grenzen in sichere Länder, wie im Osten nach Pakistan und im Westen in den Iran, gebracht. Dort seien die ethnischen Gruppen gleich. Die im Westen lebenden Pakistaner sprechen die gleiche Sprache wie die im Osten lebenden Afghanen und die im Westen lebenden Afghanen sprechen persisch wie die Iraner, sagt Erös. Doch heute würden die jungen Männer das Land verlassen in der Hoffnung, vor allem in Deutschland eine Ausbildung zu bekommen, um eines Tages wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Die Probleme lägen klar auf der Hand. Sie könnten zum Beispiel Autos reparieren, die Rechnungen jedoch, die sie dann schreiben würden, könnten die Menschen nicht lesen. Es sei also äußerst wichtig, dass die hier ankommenden Flüchtlinge nicht nur Deutsch, sondern auch ihre eigene Sprache lesen und schreiben lernten.
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