Calexico im Zelt: Cumbia, Country und Tom Cruise
Die US-amerikanischen Wüstenrocker Calexico zeigen in der Friedrichsau ihre verschiedenen Gesichter – und machen Grenzen zum Thema.
Irgendwo in Arizona: Die Sonne brennt vom Himmel, der Fahrtwind bringt nur wenig Erfrischung. Der schnurgerade Highway scheint vor Hitze zu flimmern. Und in der Ferne erklingen die Trompeten eines Mariachi-Ensembles. Wer beim Konzert von Calexico, einer 1996 in Tucson ins Leben gerufenen Band um Joey Burns und John Convertino, die Augen schließt, der sieht den Mittleren Westen vor seinem inneren Auge. Zumindest in einigen Momenten ihres eigenen, ganz speziellen Sounds, für den es keine passende Schublade gibt. Ist es Mariachi, Folk, Country-Rock, Latin-Jazz oder Gringo-Rock?
Burns und Convertino selbst beschreiben ihre Musik als Wüstenrock. Doch einfach nur gerockt wird bei Calexico kaum. Die Instrumente des Musikerkollektivs sind genauso vielfältig wie der Sound: Lap-Steel-Gitarre, Vibrafon, Kontrabass, Akkordeon und Bläser sind dabei. Das Ganze kulminiert im letzten Song vor den Zugaben im großartigen „Crystal Frontier“, einem Song, der die Lage an der Grenze von Mexiko zu den USA beschreibt. Die Rede ist von einem Fluss der Tränen und der Suche nach verlorenen Kindern. Ein Stück aus dem Jahr 2001, das 17 Jahre später eine verblüffende Aktualität besitzt. Burns nimmt den Namen des US-Präsidenten zwar nicht in den Mund, doch als er bewusst langsam und deutlich sagt, „Ich vermisse meine Tochter“, ist klar, dass dies gegen die von Trump eingeführte (und inzwischen wieder aufgehobene) Trennung von illegal einreisenden Familien gerichtet ist.
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