Irischer Abend mit Folk aus Franken
Die Band Fiddler’s Green eifert im Ulmer Zelt ihren Vorbildern von der grünen Insel nach – und ist doch ganz anders.
Alles ist angerichtet für ein wenig Irish-Pub-Atmosphäre in der Friedrichsau: Aus den Zapfhähnen im Gastro-Zelt läuft schon seit dem frühen Abend Kilkenny-Bier in Strömen und vor der Bühne im Zelt steht die Luft wie in der Dubliner Temple-Bar. Ausverkauft ist das Konzert von Fiddler’s Green schon seit Tagen. Und die Herren aus Erlangen enttäuschen ihre Fanbasis, die sie sich seit den 90er Jahren kontinuierlich aufgebaut haben, nicht. Als „Irish Independent Speedfolk“ bezeichnen sie selbst den Musikstil – und die Pogues als ihr großes Vorbild.
Das ist hoch gegriffen. Wer je die Urväter des irischen Folk-Punks um Shane MacGowan live erleben durfte, weiß, dass es bis dahin noch ein weiter Weg für die Franken wird. Musikalisch gibt es an sich bei Fiddler’s Green nichts auszusetzen: Ralf „Albi“ Albers ist gut bei Stimme, beherrscht die irische Bouzouki und auch die anderen fünf Bandmitglieder agieren hoch professionell. „Devil‘s Dozen“ heißt ihr jüngstes Album, doch teuflisch gut ist die Stimmung im Zelt nicht. Das merkt auch der bodenständige Frontman Albers und versucht mit der von Heavy-Metal-Konzerten bekannten „Wall of Death“ für Laune zu sorgen. Das scheitert gründlich, die in zwei Gruppen eingeteilten Zuschauer meist gesetzteren Alters schauen sich fragend an und wollen nicht aufeinander zu rennen, wie es die Vorstellung der Band ist. Und auch Versuche des Crowdsurfens, des Über-die-Menge-aus-Händen-getragen-Werdens, scheitern schon im Ansatz. Bei Royal Republic am Vortag war das noch anders.
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