Keine Angst vorm bösen Wolf
Ausstellung über die Wiederansiedlung von Bär, Luchs und Co im Roggenburger Bildungszentrum
Ein Bär brummt und trollt sich durchs Gebüsch, ein Wolf heult, wie ein helles Echo klingt der Schrei des Luchses durch den Wald. Wir befinden uns nicht im Roggenburger Forst, sondern mitten in der audio-visuellen Ausstellung „Die großen Vier“ im Foyer des Bildungszentrums im Kloster Roggenburg. Die Wiederansiedlung von Bär, Wolf und Luchs und die märchenunterstützte Urangst des Menschen vor diesen Dreien ist die Botschaft dieser vom Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz konzipierten Ausstellung. In Bild, Ton und auf bebilderten Infotafeln wird dokumentiert, dass die Rückkehr der drei für den Kreislauf der Natur segensreich und für den Menschen ohne Gefahr wäre. „Wir sind in dem Vorteil, dass wir eine solche Ausstellung neutral und ohne Abhängigkeit von irgendwelchen festgefahrenen Meinungen zeigen können“, meinte Pater Roman Löschinger, der Direktor des veranstaltenden Bildungszentrums bei der Vernissage, bei der leitende Vertreter von Umwelt- und Naturschutzbehörden und -verbänden anwesend waren. Pater Roman bezeichnete sie als „Netzwerk für die Umwelt“. Der Begriff „Raubtiere“, der die Gefährlichkeit von Bär, Wolf und Luchs impliziert, wird in der Ausstellung mit dem Begriff „Beutegreifer“ entschärft, welcher der tatsächlichen Lebensweise der „großen Drei“ entspricht. Sie sind weder böse, noch für den Menschen besonders gefährlich. Auch in naher Zukunft wird wahrscheinlich kaum ein Spaziergänger in unserer Kulturlandschaft einen der drei zu Gesicht bekommen. Zu groß ist ihre Scheu vor dem Menschen. Um ihre Wiederansiedlung zu verwirklichen hat der Bayerische Staat begonnen, ein Management zu entwickeln. Die Menschen sollen auch mit dieser Ausstellung über dieses Management informiert, beteiligt und mit einbezogen werden. Bär, Wolf und Luchs hätten nur eine Chance, wenn der Mensch sie akzeptiere und mit ihnen auskomme, so der Tenor der Ausstellung. Sie informiert nicht nur über die Lebensweise der Wildtiere. Sie klärt auch darüber auf, wie man sich ihnen gegenüber verhält und welche Vorsichtsmaßnahmen bei ihrer Wiederansiedlung, zum Beispiel auch für Nutztierhalter, getroffen werden sollen. Derzeit gibt es in Bayern, im Bayerischen Wald, im Fichtelgebirge und in den Alpen nur vereinzelte Zuwanderer aus den angrenzenden Alpenländern. Der bis zu sieben Zentner schwere Braunbär ist vor allem ein Pflanzenfresser, ernährt sich aber auch von Insekten und Aas.
Der Wolf jagt Wild und Wildschweine. Obwohl es europaweit etwa 20000 Wölfe gibt, ist seit seiner Rückkehr kein einziger, gefährlicher Vorfall bekannt. Der Luchs jagt Rehe und Mäuse. Alle drei haben eines gemeinsam. Wenn sie einen Menschen riechen, nehmen sie Reißaus. Dies und vieles mehr erfährt man in der Ausstellung „Die großen Vier“. (mde)
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