Lauschangriff auf die Nachbarn
Er hörte ihre Gespräche und zeichnete sie auf: Nun stand ein Neu-Ulmer vor Gericht und dort dem Ehepaar gegenüber, das Schmerzensgeld forderte. Doch eindeutig war der Fall nicht...
Die eigenen vier Wände sind Rückzugsort – im besten Fall mit hohem Wohlfühlfaktor. Nirgends kann man sich so frei bewegen und so ungestört mit seinem Mitbewohner plaudern, lästern oder gar streiten wie im eigenen Zuhause – oder? Was, wenn der Nachbar jedes Wort mithört? Besser Bescheid weiß, als einem lieb ist? Das ist äußerst beunruhigend, sagt das Ehepaar W. aus Neu-Ulm und spricht aus eigener Erfahrung, denn es wurde vom eigenen Nachbar abgehört und stand diesem jüngst am Amtsgericht Neu-Ulm gegenüber.
Die 49 und 52 Jahre alten Kläger forderten Schmerzensgeld, und dass der Nachbar alle Aufzeichnungen löscht. Auf diese sei das Ehepaar aufmerksam geworden, als es eines morgens nach dem Frühstück noch einmal kurz durchlüften wollte und dafür das Fenster öffnete. „Ich habe gehört, dass da was dröhnt“, sagte der 52-jährige Ehemann. Dann sei das Ganze noch unheimlicher geworden. „Ich sagte zu meiner Frau: Ich hör mich doch da sprechen.“ Auch die 49-Jährige habe kaum ihren Ohren getraut, als sie ans geöffnete Fenster getreten ist, um dann eben ihren Mann und sich selbst aus weit aufgedrehten Lautsprecherboxen sprechen zu hören. „Was ich da gesagt hab’, habe ich nicht genau gehört“, erzählte der Neu-Ulmer. „Doch ich glaube, ich habe irgendwas erklärt.“ Seine Frau ergänzte: „Wir waren da ja auch ganz aufgedreht. Wir sind schließlich aufgenommen worden.“ Schnell habe sie auch ihr Handy gezückt, um das Stimmengewirr ebenfalls aufzuzeichnen, ehe das Paar bei der Polizei Anzeige erstattete.
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