Sympathie für einen Teufel
Schauspieler Ben Becker gibt in der Pauluskirche den Judas – und verleiht dem Verräter überraschende Konturen.
Am Ende tatsächlich: ein atemloser, geradezu fassungsloser Ben Becker. „Ich hätte damit nicht gerechnet“, stammelt er gerührt angesichts des Jubels, der ihm in der gut gefüllten Pauluskirche entgegenbrandet, am letzten von zwei Abenden in der Stadt. Ulm spielt in der Familiengeschichte des Schauspielers eine besondere Rolle, seine Mutter Monika Hansen und sein Vater Rolf Becker wirkten dort am Theater. Und der Sohn? Der bekommt eine Kirche als Bühne – und gibt darauf Judas, den Jünger, der Jesus verraten hat. Den Jünger, den Johannes einen „Teufel“ nennt.
Der Bösewicht der Evangelien als Hauptfigur einer Schauspieldarbietung in einem Gotteshaus? Was zunächst nach einem Sakrileg klingt, ist ein Abend, der religiöse Empfindungen herausfordert – und an der Figur des Judas große Fragen des Glaubens und der Menschlichkeit verhandelt. Der zentrale Text ist Walter Jens’ Monolog „Ich, ein Jud“, in dem der Verräter um die Aufhebung des Schuldspruches gegen seine Person kämpft.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.