Tennisspieler auf der langen Bank
Verein will Plätze sanieren – der Rat die Erbpacht aber noch nicht verlängern
Weißenhorn Die Tennisspieler des TC Weißenhorn müssen sich in Geduld üben: Der Stadtrat hat ihren Antrag auf Verlängerung der Erbpacht für das Gelände an der Mozartstraße zurückgestellt. Der Hintergrund: Es gibt offenbar die Absicht, auf dem von Häusern umschlossenen, stadteigenen Areal Wohnraum zu schaffen. Der TC müsste dann umziehen, deutete Bürgermeister Wolfgang Fendt in einer Ratssitzung an: „Wenn man das Land vermarktet, gibt es genug Geld, um dem TC eine neue Heimat zu geben.“
Der Verein hatte die Pachtverlängerung im April beantragt, um beim bayerischen Landessportverband (BLSV) einen Zuschuss für die dringend benötigte Sanierung der Tennisplätze beantragen zu können. „Dafür ist eine Pachtzusage auf 25 Jahre notwendig“, erläuterte Vorsitzender Holger Weber in der Sitzung. Die Zeit dränge, denn die etwa 30 Jahre alten Sandplätze seien kaum noch bespielbar. „Nach jedem Regen bilden sich große Pfützen, die kaum abfließen.“ So mussten Heimspiele mitunter verlegt werden. Geht es nach Weber, dann soll der Ausbau heuer beginnen.
Doch ein schnelles „Okay“ des Stadtrats gab es nicht: Die Entscheidung wurde für vier Wochen vertagt. Offenbar konnten sich die Ratsmitglieder nicht auf ein gemeinsames Vorgehen einigen – da half auch die nicht-öffentliche Beratung nichts, die kurzerhand per Antrag zur Geschäftsordnung anberaumt wurde.
Wie zu erfahren war, soll es hinter verschlossenen Türen um mögliche neue Standorte für den Verein gegangen sein. Dabei spielte wohl auch die Vision von einem Sportzentrum eine Rolle, das über kurz oder lang in der Fuggerstadt entstehen könnte. Das Fazit: Die Stadt will nun Gespräche mit dem TC führen.
Mit dem Aufschub zeigten sich die Vereinsmitglieder indessen nicht einverstanden: „Das hat mich doch sehr überrascht“, kommentierte Weber den Beschluss. „Die Stadt hatte uns zuvor Zustimmung signalisiert.“ Die Verzögerung von vier Wochen könnte die Tennisspieler in die Bredouille bringen: „Es ist fraglich, dass wir in diesem Jahr noch sanieren können“, so Weber. Immerhin müssten die Mitglieder die Ausbauten noch beschließen und auch beim BLSV werde der Zuschussantrag wohl einige Zeit liegen.
Die Suche nach einem neuen Standort kommt für TC-Chef Weber überraschend: „Mit uns hat man darüber noch gar nicht gesprochen.“ Geht es nach den Sportlern, dann sollen die Speilflächen Plätze am jetzigen Ort bleiben: „Es ist einer der schönsten Tennisplätze in Schwaben.“ (caj)
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