Nun haben die Spatzen auch noch Pech
Ulmer Kicker trennen sich unentschieden vom KSV Hessen Kassel. Warum sie einen Sieg trotz nur leichter Verbesserung verdient gehabt hätten.
Von Stefan Kümmritz
Eine alte Fußball-“Weisheit“ sagt: Wenn man kein Glück hat, kommt auch noch Pech dazu. So traf es am Samstagnachmittag die Spatzen im Heimspiel der Regionalliga Südwest gegen den KSV Hessen Kassel. Nach 92 Minuten inklusive Nachspielzeit hieß es 1:1. Während zum Beispiel Aufsteiger Eintracht Stadtallendorf - wer kennt ihn nicht? - von Sieg zu Sieg eilt und Tabellendritter ist, hat der SSV Ulm 1846 Fußball in sieben Spielen noch keinen Sieg errungen. Mit den drei Unentschieden, die den Spatzen bisher gelangen, sind sie Tabellenvorletzter und von den eigenen Ansprüchen weit entfernt. Zwar gibt es einen leichten Aufschwung zu verzeichnen, aber man kann absolut nicht feststellen, dass seit dem Rücktritt von Trainer Stephan Baierl vieles besser geworden wäre. Dazu muss man sich auch nur einmal auf der Tribüne umhören, was die Besucher der Ulmer Heimspiele meinen: Das ist immer der gleiche Brei. Wobei eins klar ist: Die Ulmer haben sich gegen Kassel redlich bemüht und hatten viel Pech. Deshalb hätten sie gegen eine Kasseler Elf, die sich beispielsweise schwächer präsentierte als Saarbrücken oder Offenbach, einen Sieg verdient gehabt. Nachdem David Braig die Spatzen in der 50. Minute mit einem tollen Kopfballtor in Führung gebracht hatte, sprühten die Gastgeber auf einmal vor Elan. Doch das dauerte keine fünf Minuten, dann verfielen sie wieder in ihr altes Schema. Man hatte das Gefühl, nun wollen sie unbedingt den Vorsprung halten, anstatt zu versuchen, diesen auszubauen. Dafür sprach auch, dass Trainer Tobias Flitsch den defensiv eingestellten Olcay Kücük für Johannes Reichert und später den defensiven Mittelfeldspieler Felix Nierichlo für Christian Sauter einwechselte. Immerhin bekam später Alper Bagceci nach seiner langen Verletzungspause ab der 82. Minute, also sehr spät, eine Chance. Er kam für Marcel Schmidts, der auf der linken Außenbahn ebenso wie der hinter ihm postierte David Kammerbauer das eine oder andere Problem hatte. Besser wäre wohl gewesen, bei dem tiefen, nassen, kräftezehrenden Boden einen leichtfüßigen, läuferisch starken und torgefährlichen Mann wie Ardian Morina zu bringen, zumal es seit der 72. Minute 1:1 stand. Bei einem Gestochere vor dem Ulmer Tor stand der Kasseler Sebastian Szimayer richtig. Der von ihm geschobene, glitschige Ball, der wohl noch etwas abgefälscht war, rutschte SSV-Keeper Holger Betz zwischen den Beinen durch. Dieser war zunächst verdutzt, dann griff er nach, um den langsam Richtung Torlinie trudelnden Ball vielleicht noch zu erwischen, aber vergeblich. Erst in den letzten Minuten drückten die Ulmer noch einmal mit Macht. Jetzt wollten sie den Siegtreffer. Ein Kopfball von Steffen Kienle wurde aber ebenso eine sichere Beute von KSV-Torhüter Niklas Hartmann wie ein Versuch von David Braig. Und dann noch einmal großes Pech für die Spatzen: Kienle zog aus gut 20 Metern scharf ab. Hartmann hatte keine Chance, an den Ball zu kommen, doch das Leder prallte schon in der Nachspielzeit an den langen Pfosten und von da ins Feld zurück. Und das so, dass kein Ulmer Spieler die Chance zum Abstauben hatte. Klar ist: Will man in dieser Saison zumindest noch Anschluss ans obere Mittelfeld finden, geht es so nicht weiter. Auch das war auf der Tribüne deutlich zu hören. Am Samstagnachmittag hatten nur noch knapp 1100 Zuschauer den Weg ins Donaustadion gefunden - bisher Minusrekord für die laufende Saison. Und das lag nicht nur am lausigen Wetter.
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