Agilis: Ausfälle, weil das Zugpersonal zu knapp ist
In diesen Tagen und Wochen müssen viele Fahrgäste der Donautalbahn auf Busse oder gar das Auto umsteigen. Ein Gewerkschaftsfunktionär erläutert Hintergründe.
Viele Fahrgäste auf der Donautalbahn müssen in diesen Tagen und Wochen auf Busse oder gar das Auto umsteigen. Durch krankheitsbedingte Ausfälle hat das Unternehmen Agilis, das für den Personenverkehr auf der Strecke Ulm-Donauwörth-Ingolstadt verantwortlich ist, aktuell gleich sieben Züge auf dem täglichen Fahrplan gestrichen. Dieser Zustand wird voraussichtlich bis 28. September andauern. Für Uwe Böhm kommt das nicht überraschend. Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) beobachtet seit Längerem mit Sorge, dass bei Agilis und anderen Eisenbahngesellschaften das Personal knapp ist – zu knapp, wie sich nun zeige.
„Das ist nicht nur ein Problem von Agilis“, betont Böhm. Natürlich leide die Branche unter Fachkräftemangel. Das Problem sei aber zum Teil auch hausgemacht. Die Tatsache, dass der jeweils günstigste Anbieter den Zuschlag für ein bestimmtes Schienennetz bekommt, habe in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass die Firmen hart kalkulierten. Bereitschaftskräfte, die im Notfall kurzfristig einspringen können, seien im Nahverkehr immer weiter reduziert worden: „Da kommt am Ende so etwas heraus.“
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