Moor kann CO² binden oder abgeben
Kreistag beschäftigt sich mit aktuellem Thema. Der Referent beriet in Expertengremien auch schon die Bundesregierung
Findet er nun statt oder findet er nicht statt. Die Rede ist vom Klimawandel. Blickt man auf die letzten Tage, ist man geneigt, zu sagen, er findet sogar sehr schnell statt. Und auch der Klimaforscher Professor Hartmut Graßl lässt keinen Zweifel: Wird der CO²-Ausstoß in die Atmosphäre nicht gebremst, können wir uns auch in unserer Region von bekannter Flora und Fauna verabschieden. Wobei der Klimawandel uns in Mitteleuropa noch lange nicht so hart trifft wie die Länder am Äquator. Welche Folgen das dann haben könnte, darum ging es aber nicht in dem Vortrag des Professors, der in Expertengremien bereits die Bundesregierung beraten hat.
Vielmehr konzentrierte sich Graßl in seinem Vortrag vor den Kreisräten und interessierten Besuchern der Kreistagssitzung im Haus im Moos in Kleinhohenried am Freitagabend darauf, woher das CO² eigentlich kommt. Natürlich sind die Millionen Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen, die Industrie und die privaten Haushalte als Quellen bekannt. Aber wer denkt beim CO²-Ausstoß schon an Niedermoore, wie das größte in Süddeutschland direkt vor unserer Haustür. Das Donaumoos als CO²-Lieferant? „Alleine aus degradierten Mooren entweicht mehr CO², als gerade bei den Kohlekraftwerken diskutiert wird.“ Die Entwässerung der Moore sorge dafür, dass Sauerstoff mit dem Torf in Berührung kommt, in dem CO² gespeichert sei. Durch die einsetzende Oxydation gelange das CO² wieder in die Atmosphäre. Dagegen könne die Renaturierung der Moore CO² binden und in den Boden zurückführen. Aber es komme sehr auf das „Wie“ an. Denn, so Graßl: „Findet eine Übernässung statt, gast Methan aus, und dann haben wir gar keinen oder sogar einen negativen Klimaschutzeffekt.“ Laut Graßl rechnen sich die Ausgaben für die Moorrenaturierung auch volkswirtschaftlich: Eine Vernässung von 300000 Hektar Moorlandschaft spart Klimaschäden in Höhe von knapp 220 Millionen Euro.“
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