Wo jede Oberflächlichkeit verblasst
In der Fastenzeit suchen viele Menschen nach einem bewussteren Leben. Geistliche Übungen sind ein Weg dorthin. Warum die Stille so wichtig ist.
Das Mittagslicht fällt hell in das gewölbte Rund. Es spiegelt sich im Lack der Holzbänke und wird von weißen Wänden und dem lichten Marmorboden reflektiert. Nur die Augen von Dana Placido erreicht es nicht. Sie hat ihre Hände ineinander gelegt und die Lider geschlossen. Hoch oben auf der Neuburger Luisenhöhe, in der Kapelle der Maria-Ward-Schwestern, hat sie sich zum Gebet zurückgezogen. Sie nimmt an geistlichen Übungen, sogenannten Exerzitien, teil. Während die großen, bodentiefen Fenster einen Blick auf die Altstadt freigeben, rückt das Getriebe des Alltags nicht nur räumlich in weite Ferne. Kein Ton ist zu hören, und auch in Dana Placido wird es still.
Die Ruhe hatte nicht immer einen Platz im Leben der heute 68-Jährigen. Als Übersetzerin in der Firmenzentrale eines der größten deutschen DAX-Unternehmen hatte sie mehr als 30 Jahre in München gelebt und gearbeitet, die Betriebsamkeit der globalisierten Geschäftswelt war ihr Tagesgeschäft. „Ich bereue nichts“, kann sie heute sagen – weder die Rastlosigkeit des Berufslebens, noch die Reisen, noch die Ehe mit ihrem Mann, der inzwischen verstorben ist. Allein der Takt der Großstadt, die Masse an Menschen, das sei nie wirklich das Ihre gewesen.
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