Ein Joker namens Schäffler
Der FC Ingolstadt 04 kommt gegen Union Berlin zu einem Sieg in der letzten Minute
Als Fan des FC Ingolstadt 04 muss man derzeitig vor allem eine Eigenschaft besitzen: leidensfähig zu sein! Die Schanzer gewannen gestern Abend im Audi-Sportpark gegen Union Berlin durch einen Treffer in der Nachspielzeit von Manuel Schäffler mit 2:1. Für die Ingolstädter war es zugleich der erste Heimsieg in dieser Saison, womit sie in der Tabelle zumindest vorübergehend auf den sechsten Platz kletterten.
Dabei war es eine überschaubare Partie, die beide Teams vor 5251 Zuschauer ablieferten. Vor allem bei den Hausherren, die nach der 1:0-Führung zu tief standen und nur noch wenige Offensivaktionen zustande brachten, steckte noch viel Sand im Getriebe. „Es war ein ganz komisches Spiel. Wir haben keine gute Leistung abgeliefert und dennoch gewonnen. Eigentlich ist nicht unser Anspruch, so zu agieren. Aber momentan ist es egal, wie wir spielen. Hauptsache, wir fahren die Punkte ein“, resümierte Andreas Görlitz nach der Partie.
FC 04-Trainer Tomas Oral ließ von Beginn an die Siegermannschaft aus dem Match in Paderborn auflaufen, die sich dann allerdings recht schwer tat, ins Spiel zu kommen. Viel zu ungenau waren die Angriffe vorgetragen, die in den ersten zehn Minuten meist über die linke Seite liefen. Bis zur Führung durch André Mijatovics Kopfball nach einem Eckstoß von Stefan Leitl (17.) hatten die Schanzer keine Chance zu verzeichnen. Danach ließen sich die Einheimischen immer tiefer zurückfallen, was wiederum den „Eisernen“ sichtlich entgegen kam. Den einzigen Torschuss des FC 04, den Christian Eigler (33.) in der ersten Halbzeit abfeuerte, wehrte Berlins Keeper Daniel Haas mühelos ab.
Kurz vor dem Seitenwechsel fiel dann der Ausgleich für die Gäste. Andreas Görlitz stand zu weit von Björn Jopek entfernt, der Ramazan Özcan mit einem Schuss ins lange Eck keine Abwehrchance ließ. „Nach der Führung haben wir zu ängstlich agiert“, meinte Oral, der zu diesem Zeitpunkt dennoch mit dem 1:1-Pausenstand zufrieden war. In der zweiten Halbzeit hätte seine Mannschaft dann „mehr investiert als die Berliner und deshalb war der Sieg letztlich auch verdient“. In der Tat legten die Oberbayern in der zweiten Halbzeit zu und hatten Pech, als Marvin Matip nach Vorarbeit von Caiuby knapp neben das Tor zielte (50.). Allerdings kurze Zeit später auch Glück, dass Simon Terodde frei stehend an Özcan scheiterte. Nich besser erging es auf der Gegenseite Christian Eigler, als er nach Flanke von Caiuby am vorbeischoss (70.).
Ein glückliches Händchen bewies Tomas Oral dann in der 75. Minute mit seinem Doppelwechsel. Manuel Schäffler (für Caiuby) und Alper Uludag (für Ümit Korkmaz) brachten mehr Schwung in die Angriffsaktionen der Gastgeber. Es waren bereits einzelne Pfiffe im Stadion zu hören, als die Stimmung schnell wieder kippte. In der 88. Minute zwang Schäffler Union-Torhüter Haas per Kopfball zu einer Glanztat. 180 Sekunden später war der Ex-Hoffenheimer jedoch geschlagen, als erneut Schäffler aus zwölf Metern den Siegtreffer für den FC Ingolstadt 04 markierte.
FC Ingolstadt 04: Özcan – Görlitz, Biliskov, Mijatovic, Schäfer – Matip, Groß – Leitl, Korkmaz (76. Uludag) – Eigler, Caiuby (76. Schäffler).
Union Berlin: Haas – Pfertzel (83. Menz), Stuff, Schönheim, Puncec – Karl – Quiring, Mattuschka (68. Belaid), Jopek – Silvio, Terodde.
Tore: 1:0 Mijatovic (17.), 1:1 Jopek (40.), 2:1 Schäffler (90.+1).
Schiedsrichter: R. Kempter (Sauldorf).
Zuschauer: 5241.
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