Vorfreude sieht anders aus
Der FC Ingolstadt empfängt am Freitag Union Berlin. Nicht mit von der Partie ist Ahmed Akaichi – ihm war sein Urlaub offenbar wichtiger
Man könnte meinen, dass sich die Fußballer des FC Ingolstadt 04 nach der Länderspielpause darauf freuen, dass es heute Abend mit der Partie gegen Union Berlin (18 Uhr, Audi-Sportpark) in der zweiten Liga weiter geht. Doch weit gefehlt – zumindest bei Ahmed Akaichi hielt sich die Vorfreude offenbar sehr in Grenzen. Statt am Montag, wie mit Trainer Tomas Oral verabredet, kehrte der Tunesier aus seinem Kurzurlaub kurzerhand und eigenmächtig erst am Mittwoch zurück. Nun wird er die heutige Partie verpassen. Oral strich ihn aus dem Kader und Sportdirektor Thomas Linke verpasste ihm zudem eine Abmahnung. Schon im Sommer war Akaichi zu spät aus dem Urlaub zurückgekehrt.
Dass es auch anders geht, beweisen derweil andere Spieler. „Wir freuen uns natürlich, dass es nach der Länderspielpause wieder losgeht“, fiebert Kapitän Stefan Leitl der heutigen Partie entgegen. Er musste in der Pause wegen einer Reizung der Achillessehne im Training zwar etwas kürzertreten, wird aber gegen Berlin spielen können. Er würde sich mit einem Sieg gegen „die Eisernen“ am liebsten „ins Mittelfeld der Tabelle absetzen“, warnt aber davor, einen Selbstläufer gegen den 16. der Liga zu erwarten.
„Man muss bedenken, dass die ein schweres Auftaktprogramm hinter sich haben. Die wollen sicherlich heute ein positives Ergebnis erzielen, um den Anschluss nach vorne nicht zu verpassen“, sagte der Kapitän der Schanzer, glaub aber auch, eine Schwäche der Berliner zu kennen. „Ich glaube schon, dass bei denen die Nerven blank liegen. Das müssen wir ausnützen.“
FC04-Trainer Tomas Oral ist derweil davon überzeugt, dass seine Truppe auf einem guten Weg ist. Nach dem 3:1-Sieg über Paderborn habe man in den vergangenen zwei Wochen weiterhin an der Balance zwischen Offensivspiel und der defensiven Kompaktheit gearbeitet. „Insgesamt ist der eingeschlagene Kurs erfreulich. Die Jungs ziehen klasse mit“, zog Oral ein zufriedenes Fazit der Länderspielpause. Vom Spiel gegen Union Berlin erwartet er, dass ein Gegner in den Audi-Sportpark kommt, „der mit unheimlicher Power spielt. Wir müssen uns auf unsere Stärken konzentrieren, dann werden wir auch als Sieger vom Platz gehen.“ Es wäre der erste Heimsieg der Saison für die Ingolstädter. Abgesehen vom verbannten Akaichi kann Oral personell aus dem Vollen schöpfen. Danny da Costa, der im U20-Länderspiel gegen Polen überzeugt hat, ist eine Option auf dem rechten Verteidigerposten.
Ein Wiedersehen gibt es heute mit den Ex-Schanzern und jetzigen Berlinern Adam Nemec und Marcus Karl.
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