Der Spagat gelingt

Neuverpflichtungen hin oder her. Eine der wichtigsten Personalentscheidungen des neuen HELI-Donau-Ries-Teams vor der Saison ist eine bekannte Größe. Seit vielen Jahren ist Denny Recht aus dem Nördlinger Damen-Basketball-Geschehen nicht wegzudenken. Nachdem Anett Sredl und Sandra Kröpelin ihre Bundesliga-Karriere beendet haben, ist vom dreiteiligen Teamgerüst der letzten Jahre noch die Herkheimerin am Ball.

"Die Denny" gilt als Seele des Teams. Sie bringt nicht nur ihre Erfahrung ein, sondern sie lebt das Spiel, treibt an, zeigt Emotion und reißt mit. All dies wird die 36-Jährige in ihrer "Krönungs-Saison" versuchen an die nachrückende Generation weiterzugeben. Mit Fanny Szittya, Amelie Wittmann, Sophie Eder und Teresa Kucera stehen gleich vier Nachwuchsakteurinnen in den Startlöchern, die sich an Denny Recht ein Beispiel nehmen werden. Sie alle mit ihr zusammen im Team zu haben, bedeutet für die Verantwortlichen der BG Donau-Ries, dass der Spagat geschafft wurde, der Übergang zur neuen Spielergeneration aus dem eigenen Nachwuchs. Ob es eine der oben genannten Jung-Stars zu einer ebenso langen Karriere bringt, noch dazu bei mehr oder weniger demselben Verein, bleibt abzuwarten und wohl eher zu bezweifeln. Mittelfristig werden die vier (und es können in den nächsten Jahren durchaus mehr werden) dafür sorgen, dass das Nördlinger Bundesliga-Team auch eine Nördlinger bzw. regionale Identität aufweist. Sie sollen in der Obhut der spieltragenden Figuren selber zu Stammspielern heranreifen und damit auch zahlreichen jugendlichen Talenten beim TSV Nördlingen und der Region aufzeigen, dass man den Sprung aufs höchste nationale Level schaffen kann.

So wie Denny Recht selber im zarten Alter von 16 zum ersten Mal aufs Bundesliga-Parkett auflief und später zur Stammspielerin wurde, steht dieser Weg allen talentierten und ehrgeizigen Spielerinnen des eigenen Nachwuchses offen. BG-Vorstand Stefan Thalhofer bringts auf den Punkt: "Diese Verknüpfung zur Jugendarbeit herzustellen und immer wieder zu forcieren, ist unsere eigentliche Motivation, die Triebfeder unseres ehrenamtlichen Engagements. Denny Recht steht sinnbildlich für diese Philosophie unseres Vereins und deshalb freuen wir uns ganz besonders auf diese abschließende Saison mit ihr. Ich bin mir sicher, dass es den Fans des Nördlinger Basketballs genauso geht." Jetzt, wo das HELI-Team so erfolgreich in der Tabelle steht, wie man es sich nur in kühnsten Träumen ausgemalt hatte, ist es besonders wichtig, besonnen der eigenen Philosophie treu zu bleiben. Sophie Eder hat den Sprung bereits geschafft und ist eine Bundesliga-Stammspielerin geworden. "Unsere komfortable Tabellensituation wollen wir dazu nutzen, den anderen nachstrebenden Kräften die Integration zu erleichtern", mahnt BG-Vorstandsmitglied Kurt Wittmann. Besonders hilfreich dazu sind auch die Charaktere der neuen HELI-Spieler. Amanda Rego und Co verstehen die Losung der BG-Verantwortlichen und nehmen "die Jungen" mit ins Boot. Und in kritischen Phasen kann man ja mal "die Denny" fragen. Sie hat das alles selber schon erlebt. (kw)

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