116 117 – bei Anruf Arzt
Bereitschaftsdienst: Ab Montag gibt es die zentrale Notrufnummer 116 117.
116 117 – Die einheitliche Notrufnummer: Im Café greift sich der alte Mann am Nachbartisch plötzlich an die Brust, schnappt nach Luft und verliert das Bewusstsein. Er hat einen Herzinfarkt, sein Leben ist in Gefahr: ein klarer Fall für die Notrufnummer 112 – egal, ob in Augsburg oder Zwickau.
Doch es gibt auch Situationen, die einen Arzt erfordern, obwohl sie nicht lebensbedrohlich sind. Zum Beispiel hohes Fieber und Schüttelfrost um drei Uhr nachts oder eine Magen-Darm-Grippe am Sonntagvormittag. Dafür ist der ärztliche Bereitschaftsdienst zuständig, der von den Kassenärztlichen Vereinigungen gemeinsam mit den niedergelassenen Ärzten organisiert wird. Doch bisher waren die Telefonnummern regional verschieden und kostenpflichtig.
Ab Montag gibt es eine einheitliche Nummer: 116 117. Sie braucht keine Vorwahl, ist kostenlos und soll in fast ganz Deutschland gelten, auch in Bayern. Anrufer in Baden-Württemberg, im Saarland und in Teilen von Rheinland-Pfalz und Hessen müssen sich noch etwas gedulden.
Einheitliche Nummer: 116 117
Parallel dazu gilt aber weiterhin die alte bayerische Nummer 0 18 05/19 12 12. Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns will gewährleisten, dass die Vermittlungszentrale auf jeden Fall erreichbar ist, sagt Pressesprecherin Kirsten Warweg. „Die neue Bundeszentrale muss sich erst noch in der Realität beweisen.“ Wenn alles glattgeht, verbindet sie den bayerischen Anrufer mithilfe seiner Telefondaten automatisch nach Bayern, wo er dann erfährt, welcher Arzt seine Magen-Darm-Grippe am Sonntagvormittag behandelt.
Die Diskussion ist geschlossen.