Das Gute am schlechten Wetter
Der Winter gibt immer noch nicht auf. Es bleibt kalt, hie und da kann es noch schneien. Doch der lange Winter hat nicht nur Nachteile.
Dieser Winter drückt auf die Gemüter. Die meisten Menschen sehnen sich den Frühling herbei. Allerdings ist das anhaltende kalte Wetter nicht nur schlecht, es hat auch Vorteile.
Der lange Winter ist gut für die Obsternte
Die Obstbaumexperten in Nordbayern und am Bodensee jubilieren: "Die besten Obstjahre waren bislang die mit einem langen Winter", sagt Roman Döppler von der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim. Die Gehölze hätten dann länger ihre Ruhe und die Gefahr von Spätfrösten nehme ab. Deutlich schwieriger wäre es für die Bauern und Gartenbesitzer, wenn es bereits im März längere Wärmeperioden gibt und der Winter im April dann noch einmal frostig zurückkommt.
Das sagt auch Thomas Schuster, Gartenanbau-Experte vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Augsburg: "Viel schlimmer für die Pflanzen als ein langer ist ein wechselhafter Winter." Auf anhaltenden Frost sei die Natur eingestellt.
Insekten überleben den langen Winter unbeschadet
Das trifft allerdings auch auf die Insekten zu. Auch ihnen machen die lang anhaltenden niedrigen Temperaturen nichts aus. So erwartet Schuster nicht, dass es diesen Sommer weniger Wespen, Zecken oder Schnecken gibt als sonst.
Sobald der Frühling dann da ist, geht alles sehr schnell. "Die Pflanzen und Tiere brauchen nur ein paar Tage, um das aufzuholen", sagt Fachmann Schuster.
Allergiker werden momentan noch geschont
So verhält es sich allerdings auch mit dem Pollenflug. Wird das Wetter besser, beginnen Bäume und Sträucher sofort das Blühen. "Aufgeschoben ist nicht aufgehoben", sagt Allergologe Georg Reimer aus Augsburg. Ganz im Gegenteil: Sollte der Frühling sehr warm und trocken werden, könnte der Heuschnupfen stärker ausfallen, da dann mehrere Pflanzen gleichzeitig ihre Pollen auf die Reise schicken. "Es kommt auf das Wetter an", erklärt Reimer. "Wenn das Frühling verregnet ist, wird es schön für Allergiker." Dann nämlich sind die Pollen nass und nicht mehr so flugfähig.
Zu Ostern noch keine frischen Triebe
Roman Döppler von der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim rechnet nicht damit, dass die Bäume schon zu Ostern blühen. "Es wird ihnen von den Temperaturen her noch kein Frühling signalisiert, deshalb treiben sie noch nicht aus."
Als erstes werden Pfirsich und Aprikose blühen, dann folgen die Kirschbäume. Etwas langsamer ließen es die Birnen-, Apfel- und Quittenbäume angehen. mit dpa
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