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RTL-Castingshow
18.09.2011

Das Supertalent: Motsi will nie wieder Nudeln essen

Absurditäten, befremdliche Ekelvorstellungen, Seelenstriptease – all das bot die RTL-Sendung „Das Supertalent“ am Samstag. Aber auch einige wahre Talente waren mit von der Partie.

Was ein wahres Talent ist, macht der fünfjährige Ricky Kam auf beeindruckende Weise deutlich. Der Knirps aus der Schweiz, der seit seinem dritten Lebensjahr Klavier spielt, bietet souverän Mozarts „Rondo alla turca“ dar. Sein Kuscheltier nimmt während des Auftritts auf dem schwarzen Flügel Platz. „Für mich bist du ein Wunderkind“, schwärmt Silvie van der Vaart. Dieter Bohlen fügt verblüfft hinzu: „Andere Kinder wissen mit fünf Jahren noch nicht einmal, was ein Klavier ist.“

Italienische Musikstudentin berührt die Zuschauer

Für einen weiteren musikalischen Höhepunkt des Abends sorgt Desirée Capaldo aus Rom. Im Einspielfilm bedient sich die Regie noch des bewährten Tricks, auf die Tränendrüse zu drücken. Die geliebte Oma sei gestorben und die Musikstudentin werde von ihren Kollegen gemobbt, heißt es. Doch Mitleid zu erregen hat die junge Frau gar nicht nötig: Sie berührt das Publikum auch so mit ihrer schönen Stimme. Auch sie ist zweifelsohne ein Talent. „Du bist ein Geschenk für die Augen und für die Ohren“, bringt Jurorin van der Vaart den Auftritt der grazilen Italienerin, die in Zukunft als Opernsängerin arbeiten möchte, auf den Punkt.

Doch diese beiden positiven Auftritte waren nur die eine Seite der Medaille. Denn auch in dieser Staffel folgt RTL dem bewährten Format: Talente einerseits, peinliche Auftritte andererseits. Die Quote stimmt – die erste Sendung der neuen Staffel am Freitag verfolgten über sieben Millionen Fernsehzuschauer. Und so muss man sich bei manchen Kandidaten wie schon in den letzten Staffeln fremdschämen – zum Beispiel beim Auftritt von Mark Ashley, der reichlich aufgekratzt einen Song von Modern Talking singt und Dieter Bohlen zu seinem persönlichen Gott stilisiert. Für Bohlen eine befremdliche Performance, nicht nur, weil Ashley nach Bohlens Meinung „genau wie Thomas Anders singt“.

Format setzt weiterhin auf Ekelfaktor und Fremdschämen

Für den Ekelfaktor an diesem Abend sorgen Sebastian und Michaela, ein optisch wenig  ansprechendes Ehepaar. Michaela isst Spaghetti von dem Bauch ihres Ehemannes. Jury-Mitglied Motsi Mabuse gelangt nach dieser Nummer zu der Überzeugung, nie wieder Nudeln essen zu können. TV-Voyeure kommen hier voll auf ihre Rechnung, der Rest der Zuschauer fragt sich, was diese anormale Vorstellung mit Talent zu tun hat. Mit einem jungen Holländer, der aus seinen Augen Milch spritzt und damit Kerzen löscht, überschreiten die Verantwortlichen bei RTL nur wenige Minuten später erneut deutlich die Geschmacksgrenzen.

Der Auftritt der Berlinerin Aische, eine Pseudo-Intellektuelle mit viel Silikon im Ausschnitt, grenzt sogar an Perversität. Was hat eine Pornodarstellerin in einer Unterhaltungssendung zur besten Sendezeit zu suchen? Noch dazu, wenn sie während eines Striptease Goethes Ballade „Der Erlkönig“ rezitiert – mit viel Gestöhne versteht sich. Der Dichterfürst war bekanntlich dem weiblichen Geschlecht alles andere als abgeneigt, angesichts dieser Darbietung hätte er sich jedoch mit Sicherheit im Grabe umgedreht.

Zirkusreife Artistik und menschliche Kanonenkugel

Doch es gibt weitere Lichtblicke: Solide Fernsehunterhaltung bieten mehrere Kandidaten. Das armenisch-russisches Ehepaar Petrosyan zaubert, der New Yorker Daniel Wurtzel lässt Tücher mit Hilfe von Ventilatoren durch die Luft tanzen. Beide kommen erwartungsgemäß eine Runde weiter. Dass es auch in dieser Sendung nicht ohne Risiko geht, beweisen zwei Auftritte: Die Amerikanerin Robin Valencia lässt sich als menschliche Kanonenkugel durch das Theater schießen; Rafael und Marco zeigen am Todesrad zirkusreife Artistik, auch wenn den beiden Damen in der Jury die spektakuläre Nummer etwas zu gewagt finden. Vielleicht haben sie den Unfall Samuel Kochs bei „Wetten, dass…?“ noch im Hinterkopf.

Fest integriert scheint in das Sendekonzept auch eine gewisse Theatralik zu sein. Suhrete Maroli, eine alleinerziehende Mutter von drei Kindern, erzählt vor laufender Kamera von ihrer Kindheit, während der sie geschlagen und misshandelt wurde. Ihre Mutter lernte die 28-Jährige aus Göppingen nie kennen. Nach dem Einspielfilm singt sie für ihre Mutter den Song „Hero“ und es wird deutlich, dass diese Frau Schlimmes erlebt hat in ihrem Leben. Aber ist es fair, dass eine Frau mit einem solchen Schicksal in einer Show wie „Das Supertalent“ gemeinsam mit talentfreien Freaks auftreten muss? Ist es nicht geschmacklos, dass ihre Geschichte ausgeschlachtet wird, um die Einschaltquote in die Höhe zu treiben? Sollte RTL das Format „Supertalent“ nicht in mancherlei Hinsicht überdenken?

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