Deutscher Manager stiehlt Lego im großen Stil: Nun droht ihm Haft
Ein deutscher Manager steht in den USA vor Gericht: Er hatte im großen Stil Barcodes von Lego-Packungen gefälscht und damit Geld verdient. Nun droht ihm eine Gefängnisstrafe.
Deutscher Manager stiehlt Lego-Steine im großen Stil: Ein deutscher Manager bei einem Softwarekonzern in Kalifornien muss sich wegen Ladendiebstahls vor Gericht verantworten. Nach US-Medienberichten vom Dienstag soll der 47-Jährige in Geschäften die Strichcodes von Lego-Spielzeugboxen verändert haben, um die Ware so billiger zu erstehen. Bei einer Hausdurchsuchung in seiner Villa in San Carlos seien "Hunderte ungeöffnete Lego-Schachteln" und präparierte Sticker mit Barcodes gefunden worden, sagte Polizeisprecherin Liz Wylie dem Sender NBC Bay Area News.
Lego-Spielzeug für 30.000 Dollar verkauft
Zudem stießen die Ermittler auf ein eBay-Konto, über das der Mann Lego-Spielzeug für rund 30.000 Dollar verkauft haben soll. Der Mann sei bei den verdächtigen Aktionen beobachtet und in vier Fällen in einer Ladenkette von Überwachungskameras aufgenommen worden, sagte Wylie. Am 8. Mai wurde der Manager in einem Target-Supermarkt in Mountain View festgenommen. Er ist in vier Diebstahlsfällen angeklagt. Die nächste Anhörung vor Gericht soll am 20. Juni stattfinden.
Manager drohen fünf Jahre Haft
Im Falle eines Schuldspruchs drohten dem Mann bis zu fünf Jahre Haft, sagte Cindy Hendrickson von der Staatsanwaltschaft im Bezirk Santa Clara der "Los Angeles Times". Der Deutsche gibt im Online-Netzwerk LinkedIn an, dass er in Palo Alto in hoher Funktion beim SAP Integration & Certification Center arbeitet. Ein SAP-Sprecher in New York bestätigte am Dienstag (Ortszeit) der Nachrichtenagentur dpa, dass es sich um einen langjährigen Angestellten handele.
Nach Angaben der Ermittler verschaffte sich der Mann durch die gefälschten Barcodes teils große Preisnachlässe. So habe er eine Lego-Box im Wert von 139,99 Dollar auf 49,99 Dollar "reduziert", hieß es. Bei anderen Produkten senkte er den Preis nur um rund 20 Dollar, sagte Hendrickson der "Los Angeles Times".
"Jede Menge Arbeit"
Nach seiner Festnahme habe der Deutsche der Polizei gesagt, er sei einfach neugierig gewesen, ob der Austausch von Barcodes wirklich funktioniere, berichtete NBC. Hendrickson mutmaßte, dass neben Geldgier auch noch andere Motive eine Rolle gespielt haben können. "Es scheint so, dass es auch Spaß machte, dass er irgendwie Vergnügen daran fand, denn es war eine Menge Arbeit", sagte die Staatsanwältin dem Sender. (dpa, AZ)
Die Diskussion ist geschlossen.