Drohne am Weißen Haus gehörte betrunkenem Regierungsmitarbeiter
In der Nacht zum Montag ist auf den Rasen vor dem Weißen Haus eine Drohne abgestürzt. Sie gehörte einem betrunkenem Regierungsmitarbeiter.
Nach der Bruchlandung einer Hobby-Drohne im Garten des Weißen Hauses hat US-Präsident Barack Obama strengere Regeln für Drohnen gefordert. Die ferngesteuerten Fluggeräte kann mittlerweile jeder günstig in Elektrogeschäften kaufen. Bislang gebe es aber keine Regulierung, sagte Obama dem Nachrichtensender CNN in einem am Dienstag veröffentlichten Interview. Daher habe er seine Regierung angewiesen, über ein Regelwerk nachzudenken, "das sicherstellt, dass diese Dinger nicht gefährlich sind und nicht die Privatsphäre der Leute verletzen".
Pilot der Drohne war angetrunken
Der Absturz eines sogenannten Quadrocopters hatte in der Nacht zum Montag einen Sicherheitsalarm im Weißen Haus ausgelöst. Der Präsidentensitz wurde abgeriegelt, nachdem ein Beamter des Secret Service das Flugobjekt gegen drei Uhr morgens bemerkt hatte. Obama befand sich zu diesem Zeitpunkt mit seiner Frau Michelle auf Staatsbesuch in Indien, ihre Töchter Malia und Sasha hielten sich aber im Weißen Haus auf. Über Washington ist das Fliegen von Drohnen und Modellflugzeugen aus Sicherheitsgründen streng verboten.
Medienberichten zufolge meldete sich ein Regierungsangestellter beim Secret Service und übernahm die Verantwortung. Die "New York Times" berichtete am Dienstag auf ihrer Internetseite, der Mann habe nach eigenem Bekunden in seiner am Weißen Haus gelegenen Wohnung Alkohol getrunken und dann den Quadrocopter steigen lassen. Als er die Kontrolle verlor und die Drohne von dem nächtlichen Rundflug nicht zurückkehrte, befürchtete er demnach schon, dass das Gerät über dem Präsidentensitz abgestürzt sein könnte.
Vorfall löst Debatte um Hobby-Drohnen aus
Dennoch habe sich der Regierungsangestellte zunächst schlafen gelegt, berichtete die "New York Times". Erst am anderen Morgen habe er sich den Behörden gestellt, als er von der Aufregung am Weißen Haus erfahren habe. Die Drohne des Modells DJI Phantom mit einem Durchmesser von rund 60 Zentimetern hatte sich der Mann dem Bericht zufolge von einem Freund ausgeliehen.
Laut Präsidentensprecher Josh Earnest bestand zu keiner Zeit eine Gefahr. Allerdings fachte der Vorfall die Debatte um die Risiken der Freizeit-Drohnen an. Die ferngesteuerten Fluggeräte schwirren mit mehreren Rotoren durch die Luft, einige Modelle können Geschwindigkeiten von 70 Kilometern pro Stunde erreichen. Hobby-Piloten nutzen die Flugobjekte, um mit der eingebauten Videokamera Aufnahmen aus der Vogelperspektive zu machen.
Ferngesteuerte Flugobjekte sind vielfältig einsetzbar
Auch US-Unternehmen experimentieren zunehmend mit unbemannten Flugobjekten. Der Versandhändler Amazon will Drohnen etwa zur Auslieferung von Paketen einsetzten. Mehrere Medienhäuser, darunter die "New York Times" und CNN, testen den Einsatz von Drohnen zur Informationssammlung. AFP
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