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Neues Israel-Gedicht
29.09.2012

Eintagsfliegen: Günter Grass liefert wieder Zündstoff

Günter Grass liefert wieder Zündstoff: In seinem neuen Gedichtband "Eintagsfliegen" liefert Günter Grass (84) wieder Zündstoff für politische Kontroversen mit Israel.
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Günter Grass liefert wieder Zündstoff: In seinem neuen Gedichtband "Eintagsfliegen" liefert Günter Grass (84) wieder Zündstoff für politische Kontroversen mit Israel.
Foto: dpa

Günter Grass provoziert wieder: In seinem neuen Gedichtband "Eintagsfliegen" liefert der Schriftsteller Zündstoff für politische Kontroversen mit Israel.

Günter Grass liefert wieder Zündstoff: In seinem neuen Gedichtband "Eintagsfliegen" liefert Günter Grass (84) wieder Zündstoff für politische Kontroversen mit Israel. Der deutsche Literaturnobelpreisträger würdigt in einem der insgesamt 87 Gedichte den wegen Spionage zu 18 Jahren Haftstrafe verurteilten israelischen Nukleartechniker Mordechai Vanunu als "Held" und "Vorbild". Der Band kommt am Wochenende in den Buchhandel.

Grass ruft zwischen den Zeilen zum Geheimnisverrat auf

Vanunu hatte 1986 im Ausland das geheime Nuklearprogramm Israels öffentlich gemacht. In dem Gedicht "Ein Held unserer Tage" dichtet Grass über Vanunu: "So heißt der Held, der seinem Land zu dienen hoffte, indem er half die Wahrheit an den Tag zu bringen."

Eine Spionin hatte Vanunu nach Rom gelockt, der israelische Geheimdienst Mossad entführte ihn dort und brachte ihn nach Israel, wo er vor Gericht kam. Elf Jahre saß Vanunu im Gefängnis, kam danach unter Auflagen frei. Weil er sich dennoch mehrfach äußerte, musste er erneut einige Mal ins Gefängnis und lebt unter Hausarrest.

Günter Grass provoziert

Zwischen den Zeilen ruft Grass zum militärischen Geheimnisverrat auf - überall dort in der Welt, wo Vernichtungswaffen hergestellt werden: "Drum: Wer ein Vorbild sucht, versuche ihm zu gleichen, entkleide, werde mündig, spreche aus, was anderswo in Texas, Kiel, China, im Iran und Rußlands Weite erklügelt wird und uns verborgen bleibt." Die Kieler Werft HDW baut für Israel U-Boote, die nach Medienberichten atomwaffenfähig sein sollen.

Bereits im April hatte Grass mit dem Gedicht "Was gesagt werden muss" Israels Regierung verärgert. Innenminister Eli Jischai sprach gegen den deutschen Dichter ein Einreiseverbot aus. Grass hielt in dem Text Israel vor, mit seinen Atomwaffen den ohnehin brüchigen Weltfrieden zu gefährden und das Recht auf einen militärischen Erstschlag gegen Irans Atomanlagen zu beanspruchen.

"Die gegenwärtige Regierung der Atommacht Israel"

Grass hat die zunächst in der "Süddeutschen Zeitung" veröffentlichte Fassung des Gedichts für den neuen Gedichtband stilistisch und in einem Punkt inhaltlich überarbeitet: So heißt es jetzt nicht mehr, die "Atommacht Israel" gefährde den Weltfrieden, sondern "die gegenwärtige Regierung der Atommacht Israel".

Zu den Gedichten des Bandes gehört auch eins über den rumäniendeutschen Schriftsteller Oskar Pastior (1927-2006), der von 1961 bis zu seinem Verbleiben im Westen 1968 informeller Mitarbeiter des rumänischen Geheimdienstes Securitate gewesen war. Unter dem Titel "Verspäteter Schutzbrief für Oskar Pastior" verteidigt Grass den unter anderem mit dem Büchnerpreis geehrten Autor. Pastior, selber Opfer des Stalinismus, habe aus größter Angst vor erneuter Haft im damals kommunistischen Rumänien gehandelt und später aus Scham geschwiegen.

Grass: "Ich aber nehme Dich nun - verspätet, ich weiß - in den Arm"

Erst vier Jahre nach dem Tod war die IM-Tätigkeit Pastiors, der Geheimdienstakten zufolge auch Spitzelberichte schrieb, bekanntgeworden. Den Kritikern wirft Grass vor, sich nur noch selbst unfehlbar gesehen und über Pastior den Daumen gesenkt und den Stab gebrochen zu haben. "Ich aber nehme Dich nun - verspätet, ich weiß - in den Arm; vielleicht gelingt es uns sprachlos zu weinen", schließt das Gedicht.

Die "Eintagsfliegen" bieten neben politischen Gedichten - darunter Texte zu Europa, Griechenland und eine kritische Liebeserklärung an Deutschland (Titel: "Trotz allem") - auch viele sehr persönliche Texte. Darin geht es um die Mühsal des Alters, um den Verlust von Freunden und um Todesahnungen. Grass malte zu jedem Gedicht eine aquarellierte Federzeichnung mit Eintagsfliegen. (dpa, AZ) 

1973: Die Schriftsteller Heinrich Böll (rechts) und Günter Grass (links) im Großen Sendesaal des Hessischen Rundfunks in Frankfurt. Böll und Grass waren beide Mitglieder der Literatengruppe "Gruppe 47".
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Günter Grass: Sein Leben in Bildern
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