Harald Schmidt ab Dienstag auf Sky: Neue Show, altes Konzept
Harald Schmidt ist wieder da. Nach seinem Mißerfolg auf Sat.1 startet "Dirty Harry" ab Dienstag bei Sky durch. Am Konzept der Show ändert sich dabei praktisch nichts.
Fußball und Fernsehen - das sind seine Themen: Harald Schmidt entfacht wieder einmal sein mediales Kalauer-Feuerwerk. Denn immer wenn Herbst wird, beginnt der inzwischen 55 Jahre alte Chef-Zyniker des deutschen Fernsehens eine neue Late-Night-Runde im TV. Mit wechselnden Auftraggebern und auch wechselndem Erfolg. Zuletzt zeigte die Fieberkurve nämlich . Seine Talkrunde 2011/2012 bei Sat.1 fiel beim Publikum durch und vor allem damit auch bei dem Münchner Privatsender selbst.
Doch der Entertainer findet immer wieder eine neue Plattform, von der er die Nation mit seinen Lästereien beglücken kann. Jetzt hat er Anschluss gefunden beim Pay-TV-Sender Sky, der zuletzt mit wachsenden Abonnentenzahlen und positiven Bilanzen aufhorchen ließ: 3,12 Millionen Kunden könnten Schmidt dann einschalten. Der Entertainer, der sein Handwerk einst im öffentlich-rechtlichen Rundfunk lernte, ist selbst Sky-Kunde, wie er sagt, damit er sich auch selbst sehen kann.
Während Schmidt sich mit kritischen Bemerkungen zurückhält, ließ sein Geschäftspartner Fred Kogel (sie betreiben die Produktionsfirma Kogel & Schmidt GmbH) in einem Interview mit dem Branchendienst "W&V" einen Seitenhieb gegen Sat.1 los: "Als Marktbeobachter erschließt sich mir nicht, ob man Sat.1 tatsächlich noch als große Kraft im deutschen Fernsehen erhalten will", sagte Kogel, der früher selbst einmal Sat.1-Chef war. "Es gab immer ARD, ZDF, RTL und Sat.1 - und im Moment droht Sat.1 ernsthaft aus diesem Relevant Set herauszufallen."
Harald Schmidt: Wechsel zu Sky klappte schnell
Das Ende der Late-Night-Show bei Sat.1 habe ihn "am Ende eher unverhofft" getroffen, sagte Kogel außerdem. Dabei hätte den Verantwortlichen bereits vor der Verpflichtung von Harald Schmidt klarsein können, ob sie sich den Entertainer leisten können und wollen. "Bevor ich ein Engagement treffe, muss ich mir die Frage beantworten, wo ich Geld investieren möchte. In den Vorabend? In die Primetime? Oder in die Late Night? Baustellen gibt es genügend." Als dann die Entscheidung gegen Schmidt fiel, klappte der Wechsel zu Sky schnell.
Die Show selbst werde sich nicht verändern, sagt Schmidt. Weil Sky ein fußballgeprägter Sender ist, wird Schmidt seine Witze über das runde Leder und die Männer dahinter machen, er wird über die Kollegen Thomas Gottschalk, Markus Lanz oder Günther Jauch plaudern, er wird auch über die große Politik nachdenken, weniger aber über den US-amerikanischen Wahlkampf. "Der interessiert das deutsche Fernsehpublikum nicht besonders." Mehr aber die deutsche Politik. Wenn in Deutschland im nächsten Jahr gewählt wird, nimmt das Thema sicher Raum bei Schmidt ein.
Sidekicks unterstützen Schmidt in der Show
Ganz allein wird Schmidt jedoch seine Sendung nicht bestreiten. Er wird wieder die sogenannten Sidekicks, die Stichwortgeber und Co-Diskutanten, beschäftigen. Im Wechsel sind zum Beispiel Olli Dittrich, Klaas Heufer-Umlauf, Pierre M. Krause, Nathalie Licard, Stefanie Stappenbeck, Mirjam Weichselbraun und Judith Richter an Bord. Und Gäste sind natürlich auch eingeladen: In der ersten Ausgabe kommen die Cellistin Sol Gabetta und die Pianistin Hélène Grimaud.
Die LateNight mit Harald Schmidt läuft von dieser Woche an immer dienstags bis donnerstags um 22.15 Uhr im Bezahlfernsehen, nämlich auf Sky Hits und Sky Hits HD sowie um 23 Uhr auf Sky Atlantic HD. dpa/AZ
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