Horror-Clowns terrorisieren Nachbarschaften
Schon vor zwei Jahren streiften gewaltbereite Menschen in Clown-Kostümen nachts durch die Straßen. Jetzt ist der absurde Trend zurück: In den USA wurden mehrere Leute angegriffen.
Sie warten nachts in einer dunklen Gasse, streifen durch den Wald oder tauchen plötzlich in fremden Gärten auf: In den USA werden zunehmend Fälle gemeldet, bei denen gruselige Clowns Menschen Angst einjagen, sie verfolgen oder sogar angreifen. In der Regel tragen sie Gegenstände bei sich. Mal sind es harmlose Dinge wie Luftballons oder ein Besen, andere haben einen Baseballschläger oder ein Messer dabei.
Das Phänomen der sogenannten "Clown Sightings" gerät dabei langsam außer Kontrolle. In 39 Staaten der USA wurden der Polizei Vorfälle dieser Art gemeldet, teils sollen die Opfer der Clown-Attacken ernsthaft verletzt worden sein. Mehrere Schulen mussten Berichten der Washington Post zufolge geschlossen werden, weil bewaffnete Clowns auf dem Gelände unterwegs waren und Schüler bedrohten. Der Twitter-Account "Clown Sightings" sammelt Bilder und Videos der furchterregenden Clown-Begegnungen - jeden Tag kommen weitere hinzu.
Das erste "Clown Sighting" gab es in South Carolina
Der Ursprung des absurden Trends ist unklar. In den sozialen Medien wird über eine Verbindung zu Stephen Kings Buch "Es" spekuliert, bei dem der Horror-Clown Pennywise Kinder anlockt und tötet. Ein Remake des Grusel-Klassikers soll im September 2017 in den Kinos anlaufen.
Das erste von der Polizei registrierte "Clown Sighting" trug sich im Bundesstaat South Carolina zu. Dort wollte ein als Clown verkleideter Mann mehrere Kinder mit Geld in einen nahen Wald locken, berichtet das Portal heavy.com. Ein Kind erzählte seinen Eltern davon, die verständigten Einsatzkräfte konnten den Clown jedoch nicht ausfindig machen.
Mittlerweile hat sich das Phänomen auch auf andere Kontinente ausgebreitet. Aus Irland gibt es Bilder und Videos im Netz. In den Philippinen sorgte ein Clown, der einer Gruppe Angst einjagen wollte, für Aufsehen. Er hatte sich allerdings die falschen Ziele ausgesucht: Eine Rugbymannschaft fand seinen Streich überhaupt nicht lustig und schlug den Clown zusammen. Ihre Reaktion ist symptomatisch für das, was sich auch in den USA zu entwickeln scheint: eine extreme Stimmung gegen die Horror-Clowns.
Die Clowns werden immer häufiger selbst Opfer von Gewalt
Manche Clowns mögen aggressiv sein, andere sich einfach nur einen Spaß erlauben, indem sie Leute erschrecken. Unabhängig davon müssen die Clowns nun mit heftiger Gegenwehr rechnen, wenn sie in der Dunkelheit alleine unterwegs sind. Auf Twitter kursieren zahlreiche Videos, auf denen Menschen die Horror-Clowns angreifen, teils gar jagen. Wie eine Gruppe von vier jungen Männern, die auf einer Landstraße bei Houston (Texas) auf einen einsamen Clown treffen und ihn mit Hilfe eines Baseballschlägers brutal niederstrecken. Auf Twitter fordern manche gar dazu auf, die nachts umherziehenden Unruhestifter sofort zu erschießen.
Die "echten" Clowns sind derweil entsetzt, gefährden die Nachahmer doch den guten Ruf ihres Berufsstandes. Außerdem befürchten sie, nun irrtümlicherweise Opfer von Gewalt zu werden. Bei der Protestaktion "Clown Lives Matter" wollen sie am 15. Oktober in Arizona ihren Unmut kundtun.
Das Phänomen der "Clown Sightings" ist nicht gänzlich neu. Schon vor zwei Jahren streiften als Clowns verkleidete, gewaltbereite Menschen durch die Straßen, beispielsweise in Frankreich und der Schweiz. Es gab damals zahlreiche Verhaftungen, der Trend ebbte jedoch zügig wieder ab. lare
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