Lorde will nicht in Tel Aviv singen
Ein Popstar zwischen den Fronten: Auf Druck pro-palästinensischer Aktivisten sagt die Sängerin Lorde ein Konzert in Tel Aviv ab. Fans reagieren enttäuscht.
Die neuseeländische Sängerin Lorde hat auf Druck pro-palästinensischer Aktivisten ein für den Sommer geplantes Konzert in Tel Aviv abgesagt. Israelische Fans reagierten enttäuscht. Der israelische Botschafter in Neuseeland, Izchak Gerberg, lud die 21-jährige Popsängerin am Dienstag zu einem klärenden Gespräch ein. Israel sei die einzige Demokratie im Nahen Osten, sagte Gerberg nach Angaben der Botschaft. Lorde habe sich dem hasserfüllten Druck weniger Aktivisten gebeugt, die einen Boykott Israels propagierten. "Musik sollte vereinigen, nicht trennen", sagte er den Angaben zufolge.
Lorde hatte über den israelischen Veranstalter mitgeteilt, dass sie das für den 5. Juni 2018 angekündigte Konzert nicht geben werde. "Hey Leute, zu dieser Show in Israel: ich habe eine überwältigende Zahl von Botschaften und Briefen bekommen und ich hatte viele Diskussionen mit Leuten, die verschiedene Ansichten haben, und ich glaube, die richtige Entscheidung zu diesem Zeitpunkt ist, die Show abzusagen", hieß es nach Angaben der Jerusalem Post in Lordes Mitteilung.
"Ich bin stolz darauf, eine gut informierte junge Bürgerin zu sein, und ich habe viel gelesen und viele Ansichten gehört, bevor ich das Konzert in Israel angesetzt habe", schrieb sie weiter. "Aber ich bin nicht stolz darauf zuzugeben, dass ich damit nicht die richtige Entscheidung getroffen hatte."
In Russland tritt Lorde auf
Pro-palästinensische Aktivisten in Neuseeland hatten zuvor in einem offenen Brief geschrieben, dass ein Konzert in Tel Aviv "als Unterstützung der Politik der israelischen Regierung gesehen würde, auch ohne Kommentar zu der politischen Situation".
Nutzer sozialer Netzwerke in Israel prangerten an, dass Lorde das Konzert in Tel Aviv abgesagt habe, aber auf ihrer Tour zweimal in Russland auftrete, ungeachtet russischer Menschenrechtsverletzungen. (dpa)
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